Latium

Latium
Flagge der Region Latium

Wappen der Region Latium
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Über dieses Bild
Basisdaten
Hauptstadt Rom
Provinzen 5 einschließlich Metropolitanstadt Rom
Fläche 17.207,68 km² (9.)
Einwohner 5.865.544 (31. Dez. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte 341 Einwohner/km²
Website www.regione.lazio.it
ISO 3166-2 IT-62
Präsident Nicola Zingaretti (PD)

Reliefkarte der Region Latium

Latium (italienisch Lazio) ist eine Region auf der Apenninhalbinsel in Mittelitalien mit 5.865.544 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2019). Wichtigste Stadt im Latium ist die italienische Hauptstadt Rom. Die Gebietsbezeichnung gab es schon im Altertum, aber die Grenzen Latiums haben sich im Lauf der Jahrhunderte an verschiedenen Stellen verschoben.

Lage

In der Antike wurde unter Latium nur das ungefähr rechteckige Gebiet zwischen Tiber, Sabiner Bergen, Sinuessa (heutiges Mondragone) und Tyrrhenischem Meer verstanden.

Das heutige Latium liegt etwa auf halber Höhe des „italienischen Stiefels“ an seiner Westküste am Tyrrhenischen Meer, das einen Teil des Mittelmeers darstellt. Die nördlichste Stadt ist Acquapendente, die südlichste Gaeta. Auf dem Land ist Latium (in der Reihenfolge von Norden nach Süden) umgeben von den Regionen Toskana, Umbrien, Marken, Abruzzen, Molise und Kampanien.

Geographie

Geologisch besteht Latium aus drei Landschaftsarten.

  • Das Kalkgebirge der Abruzzen im Osten Latiums geht in die gleichnamige Region über. Es nimmt einen großen Teil der Provinz Rieti ein. Darin befindet sich der höchste Berg Latiums, der 2458 Meter hohe, zu den Monti della Laga zählende Monte Gorzano. Diesem vorgelagert sind die Sabiner Berge, die Monti Lucretili, die Monti Ernici und die Monti della Meta. In der Regel verläuft die Achse der Gebirge in Nordwest-Südost-Richtung. Das gilt auch für die südöstlich von Rom gelegenen Gebirgszüge der Monti Lepini, der Monti Ausoni und der Monti Aurunci. Geologisch gehören auch die allein stehenden Berge, der Monte Soratte im Tibertal und der Monte Circeo an der Küste, zu den Kalkgebirgen.

Die meisten Flüsse – so der Tiber mit seinem Nebenfluss, dem Aniene, der Marta und der Garigliano mit seinen Nebenflüssen Liri und Sacco – fließen ins Tyrrhenische Meer. Lediglich der in den Monti della Laga entspringende Tronto mündet in die Adria.

Geschichte

Das Vermarktungslogo der Region Latium

Im 6. Jahrhundert v. Chr. siedelten in Latium die Latiner. Im Zweiten Latinerkrieg von 340 bis 338 v. Chr. unterwarf Rom es und das Gebiet wurde zum Kern des Römischen Reiches. Nach dessen Untergang gehörte Latium bis 493 zum italienischen Königreich des Odoaker, 536 wurde es vom Oströmischen Reich erobert. 755 ging die Region als Lehen des Königs der Franken an den Papst, es wurde zum Kerngebiet des sich zu bilden beginnenden Kirchenstaates. Bei der Teilung des Frankenreiches im Jahr 843 fiel dieser an das Königreich Italien, erlangte aber bald wieder völlige Unabhängigkeit. Im Zuge des Italienfeldzugs Napoléons wurde der Kirchenstaat von französischen Truppen eingenommen und Latium erhielt eine republikanische Regierung nach dem Vorbild des Direktoriums der Französischen Revolution. Doch bereits 1799 machte der Erste Napoleonische Krieg der Republik ein Ende. 1801 hatte Papst Pius VII. Napoleon dann zum Einlenken gebracht, der nun den Kirchenstaat wiederherstellte. Doch wegen der Weigerung des Papstes, sich an einem Bündnis gegen Großbritannien zu beteiligen, besetzten den Kirchenstaat bereits 1807/08 erneut französische Truppen und 1809 wurde er von Napoleon für annektiert erklärt. Auf dem Wiener Kongress 1815 beschloss man aber seine Wiederherstellung. 1860 schlossen sich Umbrien und die Marken aus politischer, wirtschaftlicher und militärischer Unsicherheit dem eben entstandenen Königreich Italien an. 1870 wurde der inzwischen auf Latium beschränkte Kirchenstaat dem italienischen Nationalstaat einverleibt. Seit 1947 ist die Region Latium Verwaltungseinheit.

Verwaltungsgliederung

Die Provinzen und die Metropolitanstadt Latiums

Latium besteht aus folgenden vier Provinzen und einer Metropolitanstadt:

Provinz bzw. Metropolitanstadt Hauptstadt ISO Gemeinden Einwohnerzahl
(31. Dezember 2019)
Fläche (km²) Bevölkerungs-
dichte (Einw./km²)
Frosinone Frosinone IT-FR 91 485.241 3.243,95 150
Latina Latina IT-LT 33 576.655 2.256,16 256
Rieti Rieti IT-RI 73 154.232 2.749,16 56
Rom Rom IT-RM 121 4.333.274 5.351,81 810
Viterbo Viterbo IT-VT 60 316.142 3.612,24 88
Latium Rom IT-62 378 5.865.544 17.207,68 341

In der Region gibt es die folgenden Städte und größeren Gemeinden.

Gemeinde Provinz Einwohner
Rom Rom 2.705.317
Latina Latina 116.234
Guidonia Montecelio Rom 89.256
Aprilia Latina 67.260
Fiumicino Rom 65.088
Viterbo Viterbo 61.437
Pomezia Rom 57.254
Tivoli Rom 53.095
Velletri Rom 51.925
Civitavecchia Rom 51.923
Anzio Rom 50.205
Frosinone Frosinone 48.256
Rieti Rieti 47.634
Nettuno Rom 43.780
Terracina Latina 43.298
Ardea Rom 39.626
Albano Laziale Rom 39.137
Marino Rom 38.478
Ladispoli Rom 38.435
Ciampino Rom 37.938
Monterotondo Rom 37.916
Formia Latina 37.242
Fondi Latina 36.479
Cerveteri Rom 34.727
Cisterna di Latina Latina 34.100
Cassino Frosinone 32.929
Alatri Frosinone 29.059
Fonte Nuova Rom 26.802
Sora Frosinone 26.441
Sezze Latina 23.988
Genzano di Roma Rom 23.356
Ceccano Frosinone 22.740
Gaeta Latina 21.711
Frascati Rom 20.768
Colleferro Rom 21.885
Anagni Frosinone 21.332
Ferentino Frosinone 20.968
Grottaferrata Rom 20.709
Veroli Frosinone 20.596
Mentana Rom 20.066

Stand: 31. März 2008 Quelle: ISTAT

Wirtschaft

Im Vergleich mit dem BIP der EU (ausgedrückt in Kaufkraftstandards) erreicht die Region 2015 einen Index von 110 (EU-28:100).[2] Mit einem Wert von 0,890 erreicht Latium Platz 4 unter den 21 Regionen und autonomen Provinzen Italiens im Index der menschlichen Entwicklung.[3]

Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 10,7 %.[4]

Tourismus

Neben Rom gelten als touristisch besonders reizvoll die Albaner Berge, die unterschiedlich großen Vulkanseen, von denen der Lago di Bracciano und der Lago di Bolsena im Dreiländereck Toskana/Umbrien/Latium die größten sind, sowie das südliche Latium, hier im Speziellen zum Beispiel das Kloster Monte Cassino, das im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört, danach jedoch wiederaufgebaut wurde.

Weblinks

Quellen

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Eurostat. Abgerufen am 15. April 2018.
  3. Sub-national HDI - Area Database - Global Data Lab. Abgerufen am 12. August 2018 (englisch).
  4. Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5. November 2018.