Islamischer Staat Afghanistan

Da Afghanistan Islami Dowlat
(paschtunisch)
Dowlat-e Eslami-ye Afghanestan (persisch)
دا افغانستان اسلامی دولت
دولت اسلامی افغانستان
Islamischer Staat Afghanistan
1992–1996
1996–2001 (Exilregierung)
2001–2002
Flag of Afghanistan (1992–2001).svg Emblem of Afghanistan (1992–2002).svg
Flagge Wappen
Flag of Afghanistan (1987–1992).svg Navigation Flag of Afghanistan (2002–2004).svg
Flag of the Taliban.svg
Wahlspruch: arabisch لا إله إلا الله محمد رسول الله
Lā ilāha illā llāh Muhammadun rasūlu llāh.
für „Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist der Gesandte Gottes.“ (siehe Schahāda)
Amtssprache Paschtunisch
Persisch
Hauptstadt Kabul
Staatsform Islamische Republik
Regierungsform Übergangsregierung
Staatsoberhaupt Präsident der Republik
Sibghatullah Modschaddedi (1992)
Burhanuddin Rabbani (1992–2001)
Hamid Karzai (2001–2002)
Regierungschef Ministerpräsident Afghanistans
Fläche 647.500 km²
Währung Afghani
Gründung 24. April 1992 (Peschawar-Abkommen)
Auflösung 19. Juni 2002 (Einberufung der Loja Dschirga)
Nationalhymne Qal’a-ye Islam, qalb-e Asiya
Zeitzone UTC +4,5(März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen AFG
Telefonvorwahl +93
Karte
Afghanistan (orthographic projection).svg

Der Islamische Staat Afghanistan (paschtunisch دافغانستان اسلامی دولت, persisch دولت اسلامی افغانستان) wurde am 28. April 1992 als Nachfolgestaat der Demokratischen Republik Afghanistan durch eine von Sibghatullāh Mudschaddidi geführte Übergangsregierung in Kabul ausgerufen.

Die Struktur des Staates wurde von den Führern der anti-sowjetischen Widerstandsgruppen ausgehandelt, von der Partscham-Fraktion der kommunistischen Partei mitgetragen und am 26. April 1992 in dem Peschawar-Abkommen formalisiert.

Laut William Maley erfüllte die neue Entität durch den weitgehenden Zusammenbruch der staatlichen Strukturen in Afghanistan nach dem Ende der von Mohammed Nadschibullāh geführten Regierung (1996) nicht mehr die Merkmale eines Staates.[2] Der Islamische Staat Afghanistan stellte jedoch bis zur Errichtung des Islamischen Übergangsstaats Afghanistan im Jahr 2002, auf den im Jahr 2004 die Islamische Republik Afghanistan folgte, die international anerkannte Regierung Afghanistans mit Sitz bei den Vereinten Nationen dar. Das von 1996 bis 2001 bestehende Islamische Emirat Afghanistan der Taliban wurde lediglich von Pakistan, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten anerkannt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Barnett R. Rubin: The Fragmentation of Afghanistan. State Formation and Collapse in the International System. 2. Auflage. Yale University Press, New Haven 2002, ISBN 978-0-300-09519-7, S. 271–272 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. William Maley: The Afghanistan Wars. 3. Auflage. Red Globe Press, London 2021, ISBN 978-1-352-01100-5, S. 161 (englisch).