Nigeria
Jamhuriyar Taraiyar Nijeriya (Haussa) Njíkötá Óchíchìiwù Naíjíríà (Igbo) Àpapọ̀ Olómìnira ilẹ̀ Nàìjíríà (Yoruba) Federal Republic of Nigeria (englisch) | |||||
Bundesrepublik Nigeria | |||||
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Wahlspruch: „Unity and Faith, Peace and Progress“ engl. für „Einheit und Glaube, Friede und Fortschritt“ | |||||
Amtssprache | Englisch, Hausa, Igbo, Yoruba | ||||
Hauptstadt | Abuja | ||||
Staats- und Regierungsform | präsidentielle Republik (Bundesrepublik) | ||||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | Präsident Muhammadu Buhari | ||||
Fläche | 923.768 (31.) km² | ||||
Einwohnerzahl | 219,5 Mio. (Schätzung Juli 2021)[1] | ||||
Bevölkerungsdichte | 231 Einwohner pro km² | ||||
Bevölkerungsentwicklung | +2,44 %[2] (2016) | ||||
Bruttoinlandsprodukt
| 2019[3] | ||||
Index der menschlichen Entwicklung | 0,535 (163.) (2021) [4] | ||||
Währung | Naira (NGN) | ||||
Unabhängigkeit | 1. Oktober 1960 (vom Vereinigten Königreich) | ||||
Nationalhymne | Arise Oh Compatriots, Nigeria’s Call Obey | ||||
Nationalfeiertag | 1. Oktober (Unabhängigkeitstag) | ||||
Zeitzone | UTC+1 | ||||
Kfz-Kennzeichen | NGR | ||||
ISO 3166 | NG, NGA, 566 | ||||
Internet-TLD | .ng | ||||
Telefonvorwahl | +234 | ||||
Nigeria [niˈgeːʁi̯a] (amtlich englisch Federal Republic of Nigeria [naɪ̯ˈdʒɪ(ə)ɹɪ̯ə], Bundesrepublik Nigeria, veraltet Nigerien) ist ein Bundesstaat in Westafrika. Es ist mit über 200 Millionen Einwohnern (2018) mit Abstand das bevölkerungsreichste Land Afrikas und weltweit das Land mit der siebtgrößten Bevölkerung. Im Zeitraum von 1989 bis 2019 hat sich die Bevölkerungszahl des Landes verdoppelt.
Nigeria grenzt an den Atlantik und die Länder Benin, Niger, Tschad und Kamerun. Hauptstadt des Landes ist Abuja, seine mit Abstand größte Stadt ist Lagos mit rund 22 Millionen Einwohnern.[6] Weitere Millionenstädte sind Ibadan, Benin City, Kano, Port Harcourt und Kaduna.
Das Land beherbergte zahlreiche Staaten und Königreiche in vorkolonialer Zeit. Der heutige Staat basiert auf der Grenzziehung der Briten, als diese Nigeria im 19. Jahrhundert kolonialisierten. 1960 wurde Nigeria unabhängig und wechselte nach einem Bürgerkrieg von 1967 bis 1970 jahrzehntelang zwischen demokratisch gewählten Regierungen und Militärregierungen. 1999 wurde Nigeria erneut demokratisiert, wobei erst die Wahlen ab den 2010er Jahren als halbwegs fair eingestuft werden.
Nigeria ist ein Land mit großer kultureller Vielfalt: Zahlreiche westafrikanische Religionen werden praktiziert und es werden 514 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen. Die drei größten Volksgruppen sind die Igbo, Yoruba und Hausa. Englisch ist Amtssprache und weit verbreitete lingua franca. Oftmals mit Gewalt ausgetragene ethnische Konflikte herrschen zwischen dem muslimischen Norden und dem mehrheitlich christlich-animistischen Süden.
Seit 2014 ist Nigeria vor Südafrika die größte Volkswirtschaft Afrikas. Es wird von der Weltbank als Schwellenmarkt angesehen.
Geographie
Nigeria liegt in Westafrika am Atlantischen Ozean und umfasst ein Gebiet von 923.768 Quadratkilometern mit einer Ost-West- und Nord-Süd-Ausdehnung von 1200 beziehungsweise 1100 Kilometern. Ein markantes Merkmal des Landes sind der südöstlich verlaufende Strom Niger und sein südwestlich verlaufender Nebenfluss Benue, die in Nigeria zusammenfließen und im Nigerdelta in den Golf von Guinea münden. Das Nigerdelta gehört zu den größten Flussdeltas der Erde und dehnt sich auf einer Fläche von ca. 70.000 km² aus.[7] Das entspricht ungefähr der Größe Bayerns.
Der rund 850 km lange Küstenstreifen am Golf von Guinea ist geprägt von Lagunen (im Westen zum Beispiel die Lagune von Lagos) und von Mangrovensümpfen. Er erreicht im Nigerdelta seine größte Ausdehnung. Der früher fast 100 Kilometer breite Gürtel von tropischem Regenwald im Landesinneren wurde weitgehend gerodet und durch Sekundärwald ersetzt. Weiter nördlich erstreckt sich eine Middle Belt genannte Region, in der sich die Feuchtsavanne des Sudans ausbreitet, an die sich die Trockensavanne des Sahel anschließt. Eine eigene Vegetationszone bildet das im Osten Nigerias gelegene Jos-Plateau, ein bis zu 1829 Meter hohes Hochland.
Die höchste Erhebung Nigerias ist mit einer Höhe von 2419 Metern der im Gebirgsland nahe der Grenze zu Kamerun gelegene Berg Chappal Waddi. Das einzige bekannte vulkanische Gebiet Nigerias bildet das Biu-Plateau.[8]
Klima
Nigeria wird von zwei Klimazonen beeinflusst: tropisch feucht-heißes Klima im Süden mit einer ergiebigen Regenzeit, die von April bis Oktober dauert. Die Luftfeuchtigkeit liegt ganzjährig hoch, zwischen 85 und 95 Prozent. Die mittleren Temperaturen im südlichen Bereich Nigerias betragen ca. 30 °C. Nachts kühlt es meist nur wenig ab. In Nordnigeria herrscht Wüstenklima mit höheren Temperaturen und weniger Niederschlag als im Süden. Die Regenzeit des westafrikanischen Monsuns dauert von Juni bis September und die Trockenzeit mit Dürreperioden dauert von November bis März; der Harmattan bringt in dieser Zeit trockene heiße Luft aus der Sahara. Die Temperaturen können im Norden bis auf 50 Grad ansteigen. Allerdings ist hier die Luftfeuchtigkeit wesentlich niedriger und angenehmer. Die Temperaturunterschiede betragen bis zu 20 Grad zwischen Tag und Nacht. Die Regenzeit ist in Nordnigeria weniger ausgeprägt.
Hydrologie
Nigeria ist in zwei Haupteinzugsgebiete aufgeteilt – das des Tschadsees und das des Niger. Dabei nimmt das Nigereinzugsgebiet etwa 63 % des Landes ein. Hauptzufluss des Niger ist der Benue, dessen Zuflüsse sich über Kamerun hinaus bis in den Tschad und das Scharieinzusgebiet erstrecken.
Das Tschadbecken wird aus dem nordöstlichen Viertel Nigerias gespeist. Das Bauchiplateau bildet die Wasserscheide zwischen den Flusssystemen des Niger/Benue und des Komadugu Yobe. Die flachen Ebenen im Nordosten Nigerias gehören geographisch zum Tschadbecken, in dem der Flusslauf des El Beid die Grenze zu Kamerun, vom Mandara-Gebirge bis zum Tschadsee, bildet. Das Flusssystem des Komadugu Yobe lässt in der Regenzeit die international bedeutenden Hadejia-Nguru-Feuchtgebiete und Ox-bow-Lakes rund um den Nguru-See entstehen.[9][10] Weitere Flüsse des Nordostens sind der Ngadda und der Yedseram, die beide die Sambisa-Sümpfe durchfließen und dadurch ein Flusssystem bilden.[11]
Daneben gibt es noch zahlreiche Küstenflüsse.
Einzugsgebietaufteilung des Landes in Prozent
Einzugsgebiet | Quadratkilometer | Prozent der Landesfläche[12] |
---|---|---|
Niger | 584.404 | 63,3 |
Tschadsee | 179.300 | 19,4 |
Cross River | 40.300 | 4,4 |
Ogun | 22.540 | 2,4 |
Ouémé (Okpara) | 9.700 | 1,1 |
Imo | 9.100 | 1,0 |
Osun | 9.014 | 1,0 |
Weitere Küstenflüsse | 69.410 | 7,5 |
![]() | 923.768 | 100 |
Klima- und Vegetationszonen

Nigeria umfasst fünf unterschiedliche Vegetationszonen, in denen sich eine reiche Flora und Fauna entwickeln konnte. Diese reicht von den ausgedehnten Mangrovenwäldern in den Küstenregionen über die tropischen Regenwälder der Bergregionen bis zu den Savannen des Sudans und Sahels. Dieser natürliche Reichtum ist ein Produkt der unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse, die eine Vielzahl unterschiedlicher Ökosysteme entstehen ließ. Der Niederschlag ist höchst ungleich verteilt und wird durch einen scharfen meridionalen Gradienten gekennzeichnet. Im Norden des Landes fallen zwischen 400 und 600 mm Niederschlag, in der Regenzeit des westafrikanischen Monsuns von Juni bis September. Dieser Niederschlag unterstützt die Entwicklung der Biome in der Sahelzone im Nordosten, die ca. 10 % der Landesfläche Nigerias einnimmt. Sie wird durch ausgedehnte Grassavannen bestimmt, die mit weitständigen Trockenwäldern durchsetzt sind, deren dominante Baumarten der Gattung der Akazien (Acacia sp.) angehören. Vom WWF wird diese Vegetationszone als Ökoregion der Sahel-Akazien-Savanne bezeichnet.[14]
Südlich der Sahelzone schließt sich die Savannenlandschaft des Sudans an, in der jährlich zwischen 600 und 1600 mm Niederschlag fallen. Diese Vegetationszone umfasst ca. 70 % der Landesfläche, diese umfasst verschiedene Ökosysteme, die große Teile des nigerianischen Teils der Oberguineaschwelle bis zum Hochland von Adamaua umfassen. Die Flora in dieser Vegetationszone wird von aufgelockerten und weitständigen Wäldern charakterisiert, die mit Buschwäldern durchsetzt sind und mit einem Unterwuchs von langhalmigen Gräsern und breitblättrigen Kräutern unterlegt sind. Entlang der Flüsse breiten sich Galeriewälder aus. Vom WWF wird diese Vegetationszone als Ökoregion der Westlichen Sudan Savanne bezeichnet. In der Westlichen Sudan Savanne lebt eine große Anzahl verschiedener Tierarten, von denen viele endemisch in dieser Savannen-landschaft sind. Größere Populationen des Buschbocks (Tragelaphus scriptus), des Warzenschweins (Phacochoerus africanus), des Steppenwarans (Varanus exanthematicus), des Anubispavians (Papio anubis) und des Mantelpavians (Papio hamadryas) leben in dieser Ökoregion. Die einstmals großen Bestände an afrikanischen Säugetieren, wie dem Elefanten, überleben nur in den eingerichteten Schutzzonen.[15] Eine Übergangszone zwischen den Savannen des Sudans und den Regenwaldgebieten bildet die Guineasavanne, sie zeichnet sich durch einen dichteren Baumbestand und durch sehr hohe Grassavannen aus. Sie beschränkt sich auf die Bundesstaaten Ondo, Edo, Anambra, Oyo, Kaduna und Enugu.[16][17]
Südlich der Savannenlandschaft des Sudans und der Guineasavanne schließen sich die Regenwaldgebiete an. Diese belegen zusammen mit den Küstenregionen ca. 20 % der Landesfläche Nigerias. Sie umfasst die Luvseite der Oberguineaschwelle, erstreckt sich bis zu den Küstenregionen und ist im Durchschnitt ca. 100 km breit. In dieser Region betragen die Niederschläge zwischen 1600 und 2500 mm[18], wobei in einigen Küsten- und Hochgebirgsregionen über 4000 mm erreicht werden können. In den Hochgebirgsregionen mit hohen Niederschlägen bildet sich ein Gebirgsregenwald aus und bildet dadurch die vierte Vegetationszone Nigerias. Die Ausdehnung des Primärregenwaldes hat sich jedoch in den letzten 100 Jahren um ca. 90 % verringert. Unberührte Regenwaldflächen finden sich nur noch auf dem Obudu- und Mambilla-Plateau sowie in den Oban-Hügeln.[19]
Die Küstenregionen bilden die fünfte Vegetationszone Nigerias und umfassen unter anderem das Nigerdelta und die ausgedehnten Mangrovenwälder, unterschiedliche Formen der Lagunen- und der Küstenlandschaften.[20] Die Mangrovenwälder in Nigeria erstrecken sich auf einer Fläche von 11.134 km² (nach US-AID 9723 km²) entlang einer 708 km langen Küstenlinie. Die Ausdehnung der Mangrovenwälder hat in den letzten 50 Jahren jedoch stark abgenommen, durch die starke Bevölkerungszunahme und durch wirtschaftliche Aktivitäten, wie der Ölförderung. Trotzdem gehören die Küstenregionen Nigerias zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde.[21]
Flora und Fauna
Die Flora Nigerias ist naturgemäß artenreicher, so sind 848 Algen- und 5103 Gefäßpflanzenarten dokumentiert. Von diesen sind jedoch nur ein Bruchteil endemisch in Nigeria. Ursprünglich aus Nigeria stammende Saatpflanzen sind die Sorghumhirse (Sorghum bicolor), Augenbohne (Vigna unguiculata), der westafrikanische Reis Oryza sativa, Bambara-Erdnuss (Vigna subterranea), Erdbohnen (Macrotyloma geocarpum) und die Afrikanische Yambohne (Sphenostylis stenocarpa). Die Biodiversitäts-Studie von 1992 listet weiterhin 3423 Pilz-, 500 Virus- und 55 Bakterienarten, jedoch ist über diesen Teilaspekt der Biodiversität wenig bekannt.[22]
In Nigeria sind mehr als 1340 an Land lebende Wirbeltierarten bekannt, darunter 274 Säugetier-, 885 Vogel-, 109 Amphibien- und 135 Reptilienarten.[23] Darunter befinden sich die nördlichste Gorillaart Afrikas, der vom Aussterben bedrohte Cross-River-Gorilla (Gorilla gorilla diehli). Andere nahezu endemisch vorkommende Primatenarten sind der Nigerdelta-Stummelaffe (Piliocolobus epieni), Nigeria-Blaumaulmeerkatze (Cercopithecus sclateri) und die Rotbauchmeerkatze (Cercopithecus erythrogaster). Weiterhin sind darüber hinaus ca. 20.000 Insektenarten (darunter über 1000 Schmetterlingsarten allein in beiden Sektoren des Cross-River-Nationalparks), 77 Weichtier- und fünf Stachelhäuterarten in Nigeria bekannt. In den Binnengewässern Nigerias sind ca. 247 Fischarten und in den marinen ozeanischen Küstengewässern 648 Fischarten dokumentiert.
Naturschutz
Die Größe der geschützten Gebiete in Nigeria entspricht ca. 3,22 Prozent der Landesfläche, deren Kernzonen die acht nationalen Naturschutzgebiete der Nationalpark Tschadbecken, der Cross-River-Nationalpark, der Gashaka-Gumti-Nationalpark, der Kainji-Nationalpark, der Kamuku-Nationalpark, der Okomu-Nationalpark, der Old-Oyo-Nationalpark und der Yankari-Nationalpark bilden. Andere Klassifikationen der Naturschutzgebiete bilden die Game Reserves (Jagdschutzgebiete), Forest Reserves und die Sacred Coves. Drei grenzüberschreitende Biosphärenkorridore konnten zusammen mit Kamerun geschaffen werden, diese verbinden das Afi Mountain Wildlife Sanctuary und Mbe Mountains Community Wildlife Sanctuary mit dem Okwangwo-Sektor des Cross-River-Nationalparks und dem Takamanda-Nationalpark, sowie den Oban-Sektor des nigerianischen Nationalparks mit dem Korup-Nationalpark.[24] Der dritte Biosphärenkorridor verbindet den Nationalpark Tschadbecken mit dem Waza-Nationalpark.[25] Seit 2001 gehört Nigeria zu den Unterzeichnerstaaten der Ramsar-Konvention. Es wurden 2008 insgesamt elf Schutzgebiete der Feuchtgebiete mit internationaler Bedeutung ausgewiesen, dieses sind: Apoi Creek Forest Reserve, Baturiya Wetlands Game Reserve, Dagona Sanctuary Lake, Foge Islands, Lake Chad Wetlands in Nigeria, Lower Kaduna-Middle Niger Floodplain, Maladumba-See, Nguru Lake (and Marma Channel) complex, Oguta-See, Pandam and Wase Lakes Wildlife Park und das Upper Orashi Forest Reserve.[26]
Umweltprobleme

Schwerste Schäden entstanden im Nigerdelta durch den Öldiebstahl Einheimischer[27][28]. Pipelines von den Bohrplattformen zu den Ölhäfen werden von Ortsansässigen mit bescheidenen technischen Mitteln angezapft. Schätzungsweise 10 % des nigerianischen Erdöls „verschwindet“ auf diese Weise[29]. Wasser und Luft sowie Nahrungsmittel werden verseucht.[30] Laut einer im August 2011 veröffentlichten Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) werden bis zu eine Million Menschen durch die gravierende Umweltverschmutzung bedroht[31].
Bei Explosionen von Ölpipelines sind zahlreiche Menschen getötet worden. Bei einer Explosion einer Pipeline bei Abule Egba am 26. Dezember 2006 kamen etwa 500 Menschen ums Leben, eine Explosion der Iljegun-Pipeline am 16. Mai 2008 forderte etwa 40 Todesopfer. Im Mai 2010 traten aus einer Pipeline in Akwa Ibom binnen sieben Tagen über 3000 Barrel Öl aus und zerstörten einen der größten Mangrovenwälder der Erde.[32]
Als besonders „schmutzig, gefährlich und lukrativ“ gelten illegale Ölraffinerien[33], in denen lokale Betreiber gestohlenes Erdöl in Benzin und Diesel umwandeln. Dabei werden in der Regel Sicherheits- und Umweltaspekte ignoriert (z. B. wird kein Schwefel aus den erstellten Brennstoffen entfernt). Beim Raffinieren von Erdöl fällt auch zwangsläufig Schweröl an, das in regulären Anlagen unter hohem technischen Aufwand zu leichteren Brennstoffkomponenten „gecrackt“ wird. Illegale Raffinerien verfügen nicht über diese technischen Möglichkeiten und „entsorgen“ das Schweröl dort, wo es anfällt. Die leichteren Komponenten von Erdöl (Methan bis Butan, Isobutan) bedeuten dagegen immer ein gewisses Explosionsrisiko, das bei illegalen Anlagen öfters zu Katastrophen führt. 2022 beklagte Nigeria 125 Tote durch Explosionen lokaler, illegaler Raffinerien[34]. Ein wichtiger Aspekt bei der im Bau befindlichen Dangote-Raffinerie ist darum, dass das Erdöl von den Offshore-Plattformen im Nigerdelta über eine 1.100 km lange unterseeische Pipeline entlang der Küste nach Lagos transportiert wird. Damit hofft man Öldiebstahl und Umweltschäden zu minimieren.
Bevölkerung
Jahr | Bevölkerung |
---|---|
1950 | 37.860.000 |
1960 | 45.138.000 |
1970 | 55.981.000 |
1980 | 73.461.000 |
1990 | 95.270.000 |
2000 | 122.352.000 |
2010 | 158.578.000 |
2020 | 206.140.000 |
2030 | ca. 263 Mio. |
2050 | ca. 401 Mio. |
Bevölkerungsentwicklung in Millionen Einwohnern[37]
Völker in Nigeria; Grün: Völker im Norden, Blau: Völker in Südwesten, Rot: Völker im Südosten[38]
Die letzte Volkszählung fand vom 21. bis 28. März 2006 statt;[39] sie ergab eine Gesamtbevölkerung von 140 Millionen. Die vorletzte Volkszählung von 1997 ergab eine Einwohnerzahl von 88,9 Millionen. Für 2016 wurde die Bevölkerung von der nationalen Statistikbehörde auf ca. 190 Millionen geschätzt. Nigerias Bevölkerung soll sich bis Mitte des Jahrhunderts noch einmal auf ca. 400 Millionen verdoppeln.[36] 2016 lebten 48,6 % der Bevölkerung in Städten.[40]
Die Lebenserwartung betrug 2019 54,7 Jahre, was eine der niedrigsten Lebenserwartungen weltweit ist.[36] Die Geburtenrate je 1000 Menschen ist 37,5.[36] Die Fertilität pro Frau liegt im Durchschnitt bei über 5,3 Kindern. Die Zahl sinkt jedoch langsam seit Beginn der 1980er Jahre.[36] Das Medianalter lag 2020 bei geschätzten 18,1 Jahren. Dementsprechend sind 43,7 % der Bevölkerung unter 15 Jahre alt.[36]
Nigeria hat eine große Diaspora-Bevölkerung. Große Gruppen an Auslandsnigerianern leben in den Vereinigten Staaten (280.000), dem Vereinigten Königreich (210.000) und in Italien (60.000). Das Land erlebt deshalb einen starken Brain-Drain. Aufgrund der diversen Konflikte im Land sind zudem Personen aus Nigeria in die benachbarten Staaten Kamerun, Niger und Tschad geflüchtet.
Volksgruppen
In Nigeria leben mehr als 250 Ethnien. Die größten und politisch einflussreichsten Völker in Nigeria sind die im Norden lebenden Hausa und Fulbe (muslimisch), die zusammen 29 Prozent der Bevölkerung ausmachen und zur Gruppe Hausa-Fulani zusammengefasst werden, die Yoruba mit 21 Prozent im Südwesten und die Igbo (christlich) mit 18 Prozent im Süden. Hinzu kommen weitere Ethnien, unter ihnen die Ijaw (10 %) im Süden, die Kanuri (4 %) im Nordosten, die Ibibio (3,5 %) im Südosten und die Tiv (2,5 %) im Osten, sowie zahlreiche kleinere Völker wie die Umon.[41] Im Jahre 2017 waren 0,6 % der Bevölkerung im Ausland geboren. Die größten Gruppen kommen aus Benin (360.000), Ghana (230.000) und Mali (170.000).[42][43]
Es gibt eine Gemeinde von etwa 50.000 Libanesen in Nigeria, hauptsächlich im Raum Lagos.[44] Viele von ihnen sind erfolgreiche Unternehmer.[45]
Sprachen
Amtssprachen: Englisch, Hausa, Yoruba, Igbo
Amtssprache ist die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien, Englisch. Weitere Amtssprachen sind Igbo, Yoruba und Hausa[46].
Alltagssprachen
Gesprochen werden vor allem Yoruba, Hausa, Igbo, Fulfulde und Kanuri sowie eine dreistellige Zahl anderer Sprachen – insgesamt 514 verschiedene Sprachen und Idiome; von diesen haben Ibibio, Tiv, Ebira, Igala, Edo, Izon, Nupe, Idoma und Efik jeweils mehr als eine Million Sprecher[47].
Vor allem im Schmelztiegel Lagos ist Englisch, wenn auch etwas sonderlich gesprochen ("we go work", "I no pay", "How you dey?"), die einzige Sprache, in der alle Ethnien miteinander kommunizieren können. Durch den Vormarsch neuer Medien, dem Erfolg von "Nollywood" sowie durch verbesserte Transportbedingungen in Nigeria verstärkt sich das Maß, in dem diese Ethnien aufeinanderstoßen und zwangsläufig miteinander kommunizieren müssen. Informationsquellen im Internet sind auf Englisch reichhaltig und divers, während Informationen auf Yoruba oder Hausa - vor allem bei Fachinformationen - Seltenheitswert haben. Landesweite Fernsehsender verwenden britisches Englisch in einer Perfektion, die auch in Großbritannien selten ist[48] und von Landsleuten gerne bespöttelt wird[49]. Der US-Sender CNN wird überall empfangen. Lokale Sprachen sind dagegen in den Regionalprogrammen zu hören[50]. Auf diese Weise drängt Englisch zunehmend die lokalen Sprachen in die Nischen der Gesellschaft. Ältere Jahrgänge befürchten: "Unsere Kinder sprechen nur noch Englisch und nicht mehr ihre eigene Sprache!"[51][52]. Eigens entwickelte Fernsehprogramme sollen diesem Trend entgegenwirken[53][54], können aber bestenfalls einzelne Worte oder Redewendungen vermitteln. Solange Informationen im Internet – auch und gerade bei Wikipedia – auf Englisch zahlreicher und fundierter vorhanden sind als beispielsweise auf Yoruba oder Hausa, werden solche Bemühungen wohl nicht den Trend zum Englischen hin umkehren können.
Pidgin-Englisch
Im Nigerdelta, wo vor der Ankunft der Europäer zahlreiche unterschiedliche Sprachen gesprochen wurden, entwickelte sich bereits früh eine neue Kreolsprache, die nigerianische Pidginsprache[55], welche auf dem Englischen basiert.
Arabisch
In Nordnigeria ist aus religiös-kulturellen und historischen Gründen die Arabische Sprache in Gebrauch[56].
Französisch
Die französische Sprache spielt durch die geographische Situation eine Rolle[57] (sämtliche Nachbarstaaten haben das Französische als Amtssprache) und ist in gebildeten Kreisen als Fremdsprache verbreitet.[58]
Schrifttum
Der Alphabetisierungsgrad betrug 2015 59,6 % (bei Männern 69,2 %, bei Frauen 49,7 %[59]). 2022 beherrschen 71 % der Nigerianer das Alphabet[60], diese Zunahme überrascht vor dem Hintergrund der jahrelangen Einschüchterung durch Boko Haram, der Kinder vom Schulgang und von westlicher Bildung gerade abhalten wollte. Analphabetismus ist laut Statistik vor allem noch im "armen Norden" verbreitet[61] - dabei muss angemerkt werden, dass es in vielen Ortschaften im Norden Nigerias oft "nur" Koranschulen gibt, die die arabische Schrift, aber kein Alphabet (oder Naturwissenschaften) lehren. Absolventen dieser Koranschulen sind damit nicht notwendigerweise völlig ungebildet, sondern haben durchaus Möglichkeiten, beispielsweise das Internet zu frequentieren und sich zu informieren bzw. schriftlich auszudrücken. Der Alphabetisierungsgrad könnte damit als "culturally biased", also als kulturell einseitiger Wert verstanden werden, der bei den Hausa und Fulani einen unrealistisch schlechten Wert liefert.
Die Hausa-Sprache wird in der arabischen Schrift geschrieben (dem sogenannten Adschami). Die Schriften der Igbo und der Yoruba hingegen basieren auf dem lateinischen Alphabet.[62]
Religionen
In Nigeria besteht eine kaum überschaubare Vielfalt an religiösen Gemeinschaften. Eine nigerianische Studie ermittelte 2003 Bevölkerungsanteile von 50,5 % für Muslime und 48,2 % für Christen. Auch zahlreichen anderen Schätzungen zufolge sind etwa 50 % der Nigerianer Muslime,[63] zwischen 40 und 46 % sind Christen und der restliche Teil bekennt sich zu einer traditionellen afrikanischen Religion.
Islam
Die Muslime leben vor allem im Norden des Landes, muslimische Mehrheiten gibt es aber auch in den überwiegend von Yoruba bewohnten und an Lagos heranreichenden südwestlichen Bundesstaaten Oyo, Ogun und Osun.[64] Traditionell ist der Islam in Nigeria sehr stark von den sufischen Bruderschaften geprägt. In den 1940er und 1950er Jahren erlebten die Sufi-Orden der Qādirīya und Tidschānīya eine starke Popularisierung.[65] In dem Gebiet des Zusammenflusses von Niger und Benue ist besonders die von Ibrahim Baye Niass gegründete Niass-Tidschānīya verbreitet.[66] Qādirīya und Tidschānīya bekämpften sich allerdings in den 1950er und 1960er Jahren gegenseitig, wobei es auch zu gewaltsamen Zusammenstößen kam.[67]
Unter dem Einfluss von Abubakar Gumi, der 1962 zum Ober-Kadi von Nord-Nigeria ernannt wurde und in Büchern und im Radio die Praktiken und religiösen Konzepte der sufischen Bruderschaften heftig kritisierte, verschob sich die islamische Identität in Nigeria ab 1970 weg von der Sufik hin zu einer explizit anti-sufischen Haltung.[68] Eine besonders wichtige Rolle spielte hierbei die im März 1978 in Jos gegründete Organisation Yan Izala, die sich zwischen 1978 und 1980 gewaltsame Auseinandersetzungen mit den beiden sufischen Bruderschaften lieferte und 1985 von staatlicher Seite als Körperschaft anerkannt wurde.[69] In Städten wie Kano nahm der Islamismus stark zu,[70] und wahhabitische Klassiker aus Saudi-Arabien erlebten eine starke Verbreitung.[71] Nach der Islamischen Revolution in Iran hielten außerdem schiitische-revolutionäre Lehren Einzug in Nigeria, was den Konflikt zwischen den verschiedenen islamischen Gruppen noch einmal verkomplizierte.[72] Eine erste Initiative zur Überwindung der Zwietracht unter den nigerianischen Muslimen war der sogenannte Sokoto Accord von 1988.[72]
Aufgrund dieser speziellen religiösen Prägung ist in Nigeria Polygamie weit verbreitet. Schätzungen zufolge lebt im Nordosten des Landes bei 40 Prozent der verheirateten Frauen mindestens eine weitere Ehefrau mit demselben Mann. Die meisten polygamen Ehen werden statistisch von wohlhabenden Männern höheren Alters geführt, die wenigsten von mittellosen jungen Männern.[73] Der PDP-Präsidentschaftskandidat für 2023 Atiku Abubakar beispielsweise hat 4 Frauen, 1 Ex-Frau und mit ihnen 28 Kinder.
Christentum
Von den bis zu 48 % Christen sind 74 % Protestanten, 25 % Katholiken und 1 % gehören anderen Konfessionen an.[74][75] Einzelnen christlichen Schätzungen zufolge sollen hingegen Christen mit 50,8 % eine hauchdünne Mehrheit im Land stellen.[76] Als Dachverband der nigerianischen Christen, die vor allem im Süden des Landes leben, fungiert der Christian Council of Nigeria innerhalb des Dachverbandes der Christian Association of Nigeria.
Im Süden Nigerias sind Kirchen im Straßenbild allgegenwärtig und sie erfreuen sich regen Zulaufs. Viele Gottesdienste stehen in pfingstlerischer, von Missionaren aus den USA übernommener Tradition[77]. Sie wirken mit ihrer Schwärmerei auf europäische Besucher eher befremdlich. Beim stundenlangen und Dezibel-reichen Gottesdienst werden die Hände nach oben zum Podium hin gestreckt[78][79]. Gläubige beten oft in 24-Stunden-Sessions[80]. Für Todestage verblichener Verwandter finden eigene Gottesdienste statt. Es werden "Wunderheilungen" vorgenommen[81], auch solche von Homosexualität[82][83]. Entsprechend gibt sich so mancher Pfarrer den Titel eines "Propheten"[84]. Teilnehmer werden in manchen Gottesdiensten gelegentlich von einer Ekstase befallen, erholen sich aber glücklicherweise rechtzeitig, wenn diese vorbei sind[85]. – Ernsthafterer Natur sind das Aussetzen und Foltern von vermeintlichen "Hexenkindern", Teufelsaustreibungen und andere okkulte Praktiken, mit denen nigerianische Pfingstler in Verbindung gebracht werden.
Einheimische Religionen
Obwohl kaum noch ein Zehntel der Bevölkerung traditionellen Religionen angehört, sind die Übergänge zwischen ihnen und dem afrikanischen Volksislam, dem Christentum westafrikanischer Kirchen und ihren lokalen Varianten fließend. Ahnenkult und Fetischismus spielen sowohl bei nigerianischen Christen als auch Muslimen eine große Rolle. In Nordnigeria gehören die Besessenheitskulte der Bori- und Dodo-Geister zu den von der muslimischen Mehrheit verschmähten Traditionen. Im Süden wird der Einfluss der Religion der Yoruba bei den Festlichkeiten in der heiligen Stadt Ile-Ife ersichtlich.
Interreligiöse und intrareligiöse Konflikte
Seit Mitte 2010 terrorisierte Boko Haram den Nordosten Nigerias. In den folgenden 12 Jahren fielen dieser Gruppierung dem "Nigeria Security Tracker" des Council on Foreign Relations zufolge über 41.600 Menschenleben zum Opfer (Stand Oktober 2022).[86] Millionen Menschen flohen nach Süden oder in die großen Städte, wie Maiduguri. Boko Haram griff auch Kirchen an.
Die Formel „Moslems gegen Christen“ greift jedoch zu kurz[87]. Trotz der mörderischen Feindseligkeit von Boko Haram gegenüber Christen waren die meisten ihrer Opfer immer Muslime, nicht zuletzt, weil der Aufstand in einem überwiegend muslimischen Teil des Landes, hauptsächlich im Bundesstaat Borno[88] im äußersten Nordosten Nigerias, stattfindet[89]. Es wird davon ausgegangen, dass die Tötung einer so großen Zahl von Muslimen durch Boko Haram, die auf einer weit gefassten Definition von Apostasie beruht, einer der Gründe für die Spaltung der Gruppe im Jahr 2016 war[89]. Die Daten des Nigeria Security Tracker (NST) zeigen (Stand März 2022), dass die Angriffe von Boko Haram auf Kirchen im Laufe der Zeit abgenommen und die Angriffe auf Moscheen zugenommen haben.[88] Die geringere Zahl der christlichen Todesopfer durch Boko Haram spiegelt wahrscheinlich die Tatsache wider, dass die meisten von ihnen geflohen sind.[89]
Spätestens seit März 2022 befindet sich Boko Haram im Niedergang. 40.000 ihrer Kämpfer ergaben sich 2022[90]. Seit 2021 erscheint der Islamische Staat in Westafrika (ISWAP) dominanter als Boko Haram. ISWAP wird beispielsweise der Kirchenanschlag von Owo zu Pfingsten 2022 zugeschrieben[91][92].
Geschichte
In vorkolonialer Zeit existierten auf dem Gebiet des heutigen Nigeria verschiedene Staaten, so beispielsweise die Yoruba-Königreiche Oyo und Ife im Süden, das Königreich Benin im Südwesten, das Kalifat von Sokoto im Nordwesten und die Emirate der Hausa im Norden, aber auch Gesellschaften ohne eine zentrale politische Autorität.
Britische Kolonialherrschaft
Kronkolonie Lagos (seit 1861)
Großbritannien griff in einen Machtkampf innerhalb des Lagos-Königtums ein, indem es Lagos 1851 bombardierte, zur Einsetzung des gefügigen Oba Akitoye beitrug und am 1. Januar 1852 den Vertrag zwischen Großbritannien und Lagos unterzeichnete. Großbritannien annektierte Lagos als Kronkolonie im August 1861 mit dem Lagos-Abtretungsvertrag. Die britischen Missionare dehnten ihre Tätigkeit aus und drangen weiter ins Landesinnere vor. Im Jahr 1864 wurde Samuel Ajayi Crowther der erste afrikanische Bischof der anglikanischen Kirche.[93] 1885 wurden die britischen Ansprüche auf einen westafrikanischen Einflussbereich auf der Berliner Konferenz von anderen europäischen Staaten anerkannt. 1886 wurde die Royal Niger Company unter der Leitung von Sir George Taubman Goldie gegründet.
Südnigeria (seit 1900)
Dieser Gesellschaft gelang es, die unabhängigen südlichen Königreiche entlang des Niger zu unterwerfen. 1897 eroberten die Briten Benin und besiegten im Anglo-Aro-Krieg (1901–1902) weitere Gegner. Die Niederlage dieser Staaten öffnete das Nigergebiet für die britische Herrschaft. Im Jahr 1900 wurde das Gebiet der Gesellschaft direkt der britischen Regierung unterstellt und das Südnigeria-Protektorat als britisches Protektorat eingerichtet.
Nordnigeria (seit 1903)
Im Jahr 1902 begannen die Briten mit Plänen, nach Norden in das Sokoto-Kalifat vorzustoßen. Der britische General Lord Frederick Lugard nutzte die Rivalitäten zwischen den Emiren im südlichen Teil des Kalifats und der Zentralverwaltung von Sokoto, während er sich der Hauptstadt näherte. Die britische Streitmacht siegte schnell. Im Nordosten entstand nach dem Niedergang des Borno-Reiches das britisch kontrollierte Borno-Emirat, das Abubakar Garbai von Borno als Herrscher einsetzte.
Im Jahr 1903 verschaffte der britische Sieg in der Schlacht von Kano den Briten einen logistischen Vorteil bei der Befriedung des Kernlandes des Sokoto-Kalifats und von Teilen des ehemaligen Borno-Reiches. Am 13. März 1903 unterwarf sich der letzte Wesir des Kalifats offiziell der britischen Herrschaft. Die Briten ernannten Muhammadu Attahiru II. zum neuen Kalifen. Lugard behielt den Titel Sultan als symbolische Position im neu organisierten Protektorat Nordnigeria bei. Dieses Überbleibsel wurde als „Sokoto Sultanate Council“ bekannt. Im Juni 1903 besiegten die Briten die verbliebenen Truppen von Attahiru. Bis 1906 war der Widerstand gegen die britische Herrschaft beendet.
Vereinigung zu „Kronkolonie und Protektorat“ 1914, Gouverneur Lugard
Am 1. Januar 1914 vereinigten die Briten die Protektorate Südnigeria und Nordnigeria formell zu „Kronkolonie und Protektorat Nigeria“.
Der erste Gouverneur von Nigeria war Frederick Lugard. Lugards größter Beitrag zur Entstehung des modernen Nigerias war die erfolgreiche Vereinigung des Nordens und des Südens[94]. Nach der Vereinigung blieben die beiden Teile jedoch als zwei getrennte Länder mit separaten Verwaltungen bestehen[95]. „Obwohl er damit in erster Linie darauf abzielte, den Reichtum und die Hafenanlagen des Südens[96] dem Norden zur Verfügung zu stellen,[97] hatte er tatsächlich die politische Einheit des Riesen Afrikas geschaffen.“[98] Die Vereinigung Nigerias trug dazu bei, dass Nigeria gemeinsame Telegrafen, Eisenbahnen, Zölle und Verbrauchsteuern, einen Obersten Gerichtshof[99], eine einheitliche Zeit[100], eine gemeinsame Währung[101] und einen gemeinsamen öffentlichen Dienst erhielt. Lugard führte damit ein, was für die Infrastruktur eines modernen Staates erforderlich war.
Darüber hinaus legte er mit der Einrichtung des nigerianischen Rates im Jahr 1914 den Grundstein für kontinuierliche gesetzgebende Versammlungen in Nigeria.[102] Allerdings erließ der Rat nur Gesetze für den Süden. Man könnte den Rat zwar als Scheinparlament bezeichnen, aber er war wegweisend für den Legislativrat der späteren Jahre.
Lugards Politik der Isolierung des Nordens vom Süden, die auch von seinen Nachfolgern beibehalten wurde, hatte einen Anteil an der Uneinigkeit Nigerias bis heute. Ein Beispiel dafür ist der Ausschluss des Nordens aus dem Legislativrat bis 1947[103]. Lugard war auch mitverantwortlich für den Rückstand der Nordstaatler im Bildungswesen und in anderen sozialen Bereichen[104]. Offizierspositionen, soweit sie nicht mit Briten besetzt waren, wurden dagegen ausschließlich an Nordnigerianer gegeben, da man diese gemäß einer damals verbreiteten und in Indien praktizierten völkischen Lehre als „Kriegervölker“ ansah[105]. Administrativ blieb Nigeria also weiterhin in das Nord- und das Südprotektorat sowie die Kolonie Lagos unterteilt.[106]
Christliche Missionen richteten in den Protektoraten westliche Bildungseinrichtungen ein. Aufgrund der Politik der indirekten Herrschaft förderten die Briten aber nicht die Arbeit der christlichen Missionen im nördlichen, islamischen Teil des Landes[107]. Einige Kinder der südlichen Elite gingen nach Großbritannien, um eine höhere Ausbildung zu erhalten. Bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1960 waren die regionalen Unterschiede beim Zugang zu moderner Bildung deutlich ausgeprägt. Dieses Erbe besteht, wenn auch weniger ausgeprägt, bis zum heutigen Tag. Das Ungleichgewicht zwischen Nord und Süd kam auch im politischen Leben Nigerias zum Ausdruck. So wurde in Nordnigeria die Sklaverei erst 1936 verboten, während sie in anderen Teilen Nigerias um 1885 abgeschafft wurde[108]. Das Sokoto-Kalifat im Norden Nigerias hatte gegen 1900 noch zwischen 1 Million und 2,5 Millionen Sklaven.[109]
1939 teilte der damalige Gouverneur Bourdillon den Süden Nigerias in eine Ost- und eine Westprovinz.[110]
Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die britische Regierung als Reaktion auf den wachsenden nigerianischen Nationalismus und die Forderungen nach Unabhängigkeit mehrere Verfassungen ein, die Nigeria zu einer Selbstverwaltung auf repräsentativer und zunehmend föderaler Basis führten. 1954 erlangte Nigeria ein gewisses Maß an Selbstverwaltung.
Im Januar 1956 wurde das erste Ölfeld in Nigeria, das Oloibiri Oilfield im Südosten des Landes nahe der Nigermündung, entdeckt.
Seit 1957 regierte eine Allparteienkoalition aus NPC, NCNC und AG unter dem bescheiden auftretenden und lebenden Premierminister Abubakar Tafawa Balewa. Der Northern People's Congress (NPC) unter der Führung von Sir Ahmadu Bello, war eine von Muslimen aus dem Norden dominierte Partei. NCNC war der von Igbo und Christen dominierte National Council of Nigeria and the Cameroons unter der Führung von Nnamdi Azikiwe. AG war die vergleichsweise liberale Action Group, die weitgehend von den Yoruba dominiert wurde und von Obafemi Awolowo angeführt wurde. Balewa, Bello und Azikiwe verstanden sich gut und arbeiteten effizient zusammen.
Von 1958 an rekrutierte die nigerianische Armee nicht mehr, wie zuvor, ausschließlich Männer aus dem Norden, sondern aus dem ganzen Land. In den Folgejahren strömten dadurch überwiegend Offiziersanwärter aus dem Süden in die zahlreichen Positionen der scheidenden britischen Offiziere, da sie im Allgemeinen besser ausgebildet waren. Dies kollidierte mit den älteren Offizieren, denen man beigebracht hatte, dass ihr Volk (Hausa, Fulani, Kanuri) zu den „Kriegervölkern“ gehört[105], und Vertretern der südlichen Ethnien Yoruba und Igbo die neu zu besetzenden Positionen nicht zustehen würden. Junge Offiziere dagegen warfen älteren Offizieren deren Rolle im Kolonialsystem vor und verdächtigten sie verbliebener britischer Loyalität. – Dieser Konflikt, sowie die Entdeckung der Ölfelder im Südosten, sollte im Biafrakrieg eine wesentliche Rolle spielen[105].
Unabhängigkeit, Erste Republik (1960–1966)

Am 1. Oktober 1960 erlangte Nigeria die vollständige Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich, ansonsten herrschte aber weitgehend Kontinuität. Der seit 1957 amtierende Premierminister Abubakar Tafawa Balewa blieb Premierminister, die britische Monarchin Elizabeth II. blieb nominelles Staatsoberhaupt. Der Brite Sir Christopher Welby-Everard blieb (bis 1965) Generalstabschef der nigerianischen Armee. NCNC-Vorsitzender Nnamdi Azikiwe löste den kolonialen Generalgouverneur James Wilson Robertson im November 1960 ab.[111] NPC und NCNC waren weiterhin Regierungsparteien, die AG saß nun in der Opposition.
Am 1. Juni 1961 erhielt Nigeria die „North Cameroons“, einen Landstreifen an der Grenze zu Kamerun, nach Volksbefragung. Die „South Cameroons“ gingen an Kamerun. Beide Gebiete standen zuvor unter UN-Verwaltung. Umstritten blieb die Halbinsel Bakassi.
1963 erhielt Nigeria eine neue Verfassung. Nigeria wurde zur Republik. Das britische Regierungssystem wurde beibehalten, so dass die Befugnisse des Präsidenten vor allem zeremonieller Natur waren.[112] Abubakar Tafawa Balewa blieb weiterhin Premierminister und aus dem Gouverneur der britischen Königin Nnamdi Azikiwe wurde ein Präsident.
Weil die neue, republikanische Regierung wie zuvor die britische Kolonialregierung ihre Forderungen nach politischer Partizipation zurückwies, wehrten sich einzelne ethnische Minderheiten gegen die politische Benachteiligung. So mündete im Jahr 1964 die Unterdrückung christlicher Tiv im von muslimischen Haussa-Fulbe dominierten Norden Nigerias, die sich unter anderem in einer für die Tiv nachteiligen Steuererhebung manifestierte, in Unruhen, die bis zu 4.000 Todesopfer forderten.[113]
Putsch und Gegenputsch (1966)
Am 15. Januar 1966 putschten jüngere Offiziere mit hauptsächlich südöstlicher Herkunft und ermordeten die zwei führenden Politiker aus dem Norden, Balewa und Bello. Zudem wurde die Führungsriege der nigerianischen Armee (Oberste und darüber) beinahe vollständig liquidiert[105]. Der Januarputsch war weniger ethnisch geprägt, als ein Konflikt zwischen zwei Offiziersgenerationen. Die Putschisten waren überwiegend Igbo, aber ein großer Teil der ermordeten Offiziere ebenso[114].
Armeechef Agulyi-Ironsi schlug den Putsch nieder, setzte die Verfassung außer Kraft und löste das Parlament auf[115]. Danach ließ er jedoch die Putschisten nicht vor Gericht stellen. Da er selbst Igbo war und nur Igbo vom Putsch profitierten, wurde ihm dies in anderen Ethnien des Landes übel genommen. Gleichzeitig begann er als Alleinherrscher, aus dem Bundesstaat einen Einheitsstaat zu machen[116]. Es musste so aussehen, als ob die Igbo das Land übernehmen würden.
Am 29. Juli 1966 putschten Soldaten im südwestlich gelegenen Abeokuta und ermordeten Agulyi-Ironsi, der im nahe gelegenen Ibadan zu Besuch war. Im ganzen Land brachen Pogrome gegen die Igbo aus, Quellen sprechen von 30.000 Opfern, überwiegend Kinder[117]. In dieser Situation bestimmten die Putschisten Yakubu Gowon zum neuen Militär- und Staatsführer. Dieser gehörte keiner der drei vorherrschenden Ethnien an und sah sich mit der Aufgabe konfrontiert, die drei auseinanderstrebenden Landesteile und Volksgruppen seines Landes zusammenzuhalten sowie die Pogrome zu beenden. Es schien unter diesen Vorzeichen wohl unwahrscheinlich, dass die Herrschaft von Yakubu Gowon vergleichsweise lang – neun Jahre – dauern würde. In diesen Zeitraum fällt allerdings eine der schlimmsten humanitären Katastrophen moderner Zeitrechnung: der Biafra-Krieg.
Bürgerkrieg (1967–1970), Biafra

Im September 1966 erreichten die Pogrome gegen die Igbo ihren Höhepunkt. Schätzungsweise 1 Million Igbo flüchteten aus dem ganzen Land in den Südosten, wo sie sich sicher glaubten.
Im Mai 1967 rief der Gouverneur der Ostregion, Oberstleutnant Emeka Ojukwu, diese als unabhängigen Staat „Republik Biafra“ aus.[118][119] Nach dieser Unabhängigkeitserklärung griff das verbliebene Rest-Nigeria Biafra am 6. Juli 1967 bei Garkem an. Nigeria war auf diese Situation auch durch die Liquidierungen führender Offiziere während der vorherigen Putsche personell schlecht vorbereitet. So konnten die biafrischen Streitkräfte im August 1967 nach Westen bis nach Benin City vorstoßen. Biafra wurde belagert und vom Handel abgeschnitten, ohne dass eine der beiden Seiten zu entscheidenden militärischen Bewegungen imstande war. Erst im Dezember 1969 stieß Oberst Obasanjo mit 30.000 Streitkräften nach Umuahia vor, wodurch Biafra in zwei Hälften geteilt wurde. Dies entschied den Krieg. Die kriegerischen Handlungen endeten schließlich nach 30 Monaten im Januar 1970.[120]
Frankreich, Ägypten, die Sowjetunion, Großbritannien, Israel und andere waren hinter den Kulissen stark in den Bürgerkrieg verwickelt. Großbritannien und die Sowjetunion waren die wichtigsten militärischen Unterstützer der nigerianischen Regierung, wobei Nigeria auf die Luftunterstützung ägyptischer Piloten zurückgriff, die von Gamal Abdel Nasser gestellt wurden,[121][122] während Frankreich und Israel die Biafraner unterstützten. Die kongolesische Regierung unter Präsident Joseph-Désiré Mobutu bezog schon früh Stellung zur biafranischen Sezession, indem sie die nigerianische Bundesregierung nachdrücklich unterstützte[123] und Tausende von Soldaten zum Kampf gegen die Sezessionisten entsandte.[124][125]
Die Region Biafra, die bereits eine Flüchtlingswelle ungekannten Ausmaßes verkraften musste, konnte durch die Handelsblockade nicht mehr ihre Einwohner ernähren. Schätzungen über die Zahl der Toten durch Hunger und Kriegshandlungen während des Bürgerkriegs reichen von einer bis zu drei Millionen.[126] Aufnahmen von hungernden Kindern in Biafra gingen um die Welt und prägten das Bild vom nach-kolonialen Afrika.
Diktatur Gowon (1966–1975)
Die Bundesregierung konnte die Aufständischen in Biafra nur mit Mühe bezwingen, da im Januarputsch von 1966 die meisten Offiziere liquidiert worden waren. Dass dies am Ende doch gelang, war hauptsächlich auf die Offiziere Murtala Muhammed und Olesogun Obasanjo zurückzuführen, die einige Jahre später, nach Gowons Sturz, ihrerseits Diktatoren wurden.
In den Nachkriegsjahren erlebte Nigeria einen dynamischen Wirtschaftsaufschwung, in dessen Verlauf der Handlungsspielraum der nigerianischen Bundesregierung dank der gestiegenen Öleinnahmen in starkem Maße zunahm. In dieser Zeit nahm die Korruption, vor allem die Bestechung, von und durch Beamte der Bundesregierung zu. Obwohl Gowon selbst nie in die korrupten Praktiken verwickelt war, wurde er oft beschuldigt, bei den Aktivitäten seiner Mitarbeiter und Bekannten ein Auge zuzudrücken[127][128].
Diktator Gowons Nationalisierungsdekret von 1972, auf dem Höhepunkt des Ölbooms, sollte langfristig negative Auswirkungen auf die nigerianische Wirtschaft haben.[129] Es verschloss viele Sektoren der nigerianischen Wirtschaft für alle ausländischen Investitionen und verbot in mehreren anderen Bereichen ausländische Beteiligungen über eine Minderheitsbeteiligung hinaus[130]. Dieses Dekret erwies sich als nachteilig für Investitionen in die nigerianische Wirtschaft, sofern sie nicht aus dem Ölgeschäft stammten.
Am 1. Oktober 1974 erklärte Gowon in Widerspruch zu früheren Äußerungen, dass Nigeria bis 1976 nicht für eine zivile Regierung bereit sei, und er verschob den Übergabetermin auf unbestimmte Zeit[131].
Darüber hinaus uferte die wachsende und ineffiziente Bürokratie aus. Die Misswirtschaft in Gowons Verwaltung gipfelte in der berüchtigten „Zementarmada“ im Sommer 1975, als der Hafen von Lagos mit Hunderten von Schiffen überfüllt war, die Zement entladen wollten. Vertreter der nigerianischen Regierung hatten mit 68 verschiedenen internationalen Lieferanten Verträge über die Lieferung von insgesamt 20 Millionen Tonnen Zement in einem Jahr nach Lagos geschlossen, obwohl der Hafen nur eine Million Tonnen Fracht pro Jahr aufnehmen konnte.[132] Die schlecht ausgearbeiteten Zementverträge enthielten Liegegeldklauseln, die für die Lieferanten sehr günstig waren, so dass die Rechnung in die Höhe schoss, wenn die Schiffe im Hafen auf das Entladen warteten (oder sogar, wenn sie in ihren Heimathäfen auf die Erlaubnis warteten, nach Nigeria auszulaufen). Die nigerianische Regierung wurde sich des Ausmaßes ihres Fehlers erst bewusst, als der Hafen von Lagos so stark überlastet war, dass die Grundversorgung nicht mehr gewährleistet werden konnte. Ihre Versuche, die Zementverträge zu kündigen und ein Not-Embargo für alle ankommenden Schiffe zu verhängen, beschäftigten das Land viele Jahre lang mit Rechtsstreitigkeiten in der ganzen Welt, einschließlich einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA aus dem Jahr 1983.[133]
General Gowon meinte dazu gegenüber einem ausländischen Reporter: „Das einzige Problem, das Nigeria hat, ist die Frage, wie es das Geld ausgeben soll, das es hat.“[134]
Diese Skandale lösten innerhalb der Armee große Unzufriedenheit aus. Am 29. Juli 1975, als Gowon an einem OAU-Gipfel in Kampala teilnahm, kündigte eine Gruppe von Offizieren unter der Führung von Oberst Joe Nanven Garba seinen Sturz an[135].
Erneut Putsch und Gegenputsch
Der Putsch im Juli 1975 unter der Führung der Generäle Shehu Musa Yar'Adua und Joseph Garba führte zum Sturz von Gowon,[136] der nach Großbritannien floh. Die Putschisten wollten Gowons autokratische Herrschaft durch ein Triumvirat von drei Brigadegenerälen ersetzen, deren Entscheidungen von einem Obersten Militärrat mit einem Veto belegt werden konnten. Für dieses Triumvirat überzeugten sie General Murtala Muhammed, militärisches Staatsoberhaupt zu werden, mit General Olusegun Obasanjo als zweitem Befehlshaber und General Theophilus Danjuma als drittem Befehlshaber.[136] Gemeinsam führte das Triumvirat Sparmaßnahmen ein, um die Inflation einzudämmen, richtete ein Büro zur Untersuchung korrupter Praktiken ein, ersetzte alle Militärgouverneure durch neue Offiziere und startete die „Operation Deadwood“, in deren Rahmen sie 11 000 Beamte aus dem öffentlichen Dienst entließen.[136]
Oberst Buka Suka Dimka startete im Februar 1976 einen Putschversuch, bei dem General Murtala Muhammed ermordet wurde. Dimka hatte keine breite Unterstützung unter den Militärs, und sein Putschversuch scheiterte, so dass er fliehen musste.[136] Nach dem Putschversuch wurde General Olusegun Obasanjo zum militärischen Staatsoberhaupt ernannt.[136] Als Staatsoberhaupt schwor Obasanjo, Murtalas Politik fortzusetzen.[136] Da Obasanjo sich der Gefahr bewusst war, die Nordnigerianer zu verprellen, wählte er General Shehu Yar'Adua als Nachfolger und Stellvertreter als Stabschef ins Oberste Hauptquartier. Das neue militärische Dreigestirn mit Obasanjo als Staatschef und General Theophilus Danjuma als Generalstabschef setzte sich die Ziele: 1) Schaffung von Bundesstaaten und nationale Abgrenzung, 2) Reformen der Kommunalverwaltungen und 3) ein Komitee zur Ausarbeitung einer Verfassung für eine neue Republik.[137]
Die Zweite Republik (1979–1983), Präsident Shagari
Rückkehr zur Demokratie
Im Jahr 1977 wurde eine verfassungsgebende Versammlung gewählt, um eine neue Verfassung auszuarbeiten, die am 21. September 1978 veröffentlicht wurde, als das Verbot politischer Aktivitäten aufgehoben wurde. Das Militär plante die Rückkehr zur Zivilregierung sorgfältig und ergriff Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die politischen Parteien eine breitere Unterstützung erhielten als in der ersten Republik. 1979 traten fünf politische Parteien zu einer Reihe von Wahlen an, bei denen Alhaji Shehu Shagari von der National Party of Nigeria (NPN) zum Präsidenten gewählt wurde. Alle fünf Parteien erhielten eine Vertretung in der Nationalversammlung. Am 1. Oktober 1979 wurde Shehu Shagari als erster Präsident und Oberbefehlshaber der Föderalen Republik Nigeria vereidigt. Obasanjo übergab die Macht friedlich an Shagari und war damit das erste Staatsoberhaupt in der Geschichte Nigerias, das freiwillig zurücktrat.
Bildung, Frauenemanzipation, Umweltproblematik
Unter Shagari verbesserte sich das Bildungssystem in Nigeria. Beispielsweise wurden eine Reihe von Universitäten gegründet. Auch förderte er die Einbeziehung von Frauen am politischen Leben. Viele Ämter besetzte er mit Frauen.
Im Jahr 1983 bemerkten die Inspektoren der staatlichen Nigerian National Petroleum Corporation „die langsame Vergiftung des Wassers dieses Landes“.[138]
Deportation von westafrikanischen Immigranten
Im Januar 1983 beschloss Shagari angesichts einer Wirtschaftsflaute unter der Parole „Ghana must go!“ die Deportation von westafrikanischen Immigranten. Schätzungsweise 1 Million Ghanaer mussten plötzlich und unter Häme das Land verlassen und den größten Teil ihrer Habseligkeiten zurücklassen. Provisorisch zusammengeschnürte Taschen und Koffer wurden zum Symbol des erzwungenen Exodus (sie werden bis heute „Ghana bags“ genannt). Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in Ghana nach 1983 deutlich günstiger als in Nigeria verlaufen sollte und Nigerianer ihrerseits in Ghana nach Arbeit und Einkommen suchen würden.
Wiederwahl
Im August 1983 wurden Shagari und die NPN mit einem erdrutschartigen Sieg wiedergewählt, mit einer Mehrheit der Sitze in der Nationalversammlung und der Kontrolle über 12 Landesregierungen. Die Wahlen wurden jedoch von Gewalt überschattet, und Anschuldigungen wegen weit verbreiteter Wahlfälschung und Wahlbetrug führten zu gerichtlichen Auseinandersetzungen über die Ergebnisse.
Shagaris Kampf gegen Korruption, General Buhari
Obwohl Shehu Shagari von einer persönlichen Verwicklung in korrupte Praktiken freigesprochen wird, war die Zweite Republik von Korruptionsvorwürfen geplagt, darunter auch von Vorwürfen des Wahlbetrugs bei den Wahlen 1983[139]. Zusammen mit dem Verfall der Weltmarktpreise für Erdöl und der Verschlechterung der Staatsfinanzen führte dies dazu, dass sich das Regime bei den Bürgern zutiefst unbeliebt machte. Vor seiner Amtsenthebung, in seiner zweiten Amtszeit, unternahm Shagari jedoch Versuche, die Korruption durch das neue Ministerium für nationale Führung unter Yusuf Maitama Sule einzudämmen, das ausschließlich zu diesem Zweck geschaffen wurde. Es wurde ein neues Programm mit dem Namen Ethische Revolution eingeführt, zu dessen Initiativen der berühmte „Krieg gegen die Disziplinlosigkeit“ gehört, der unter General Muhammadu Buhari begonnen wurde. Das Ministerium war nur drei Monate lang im Amt, bevor 1983 ein Staatsstreich Buhari zum Alleinherrscher machte.
Putsch 1983, Diktatur Buhari, Putsch 1985 und Diktatur Babangida (1985–1992)
Der Militärputsch von 1983 fand in der Silvesternacht desselben Jahres statt. Er wurde von führenden Offizieren des nigerianischen Militärs koordiniert und führte zum Sturz der Regierung und zur Einsetzung von Generalmajor Muhammadu Buhari als Staatschef. Der Militärputsch von Muhammadu Buhari kurz nach der Wiederwahl des Regimes im Jahr 1984 wurde allgemein als positive Entwicklung angesehen.[140] Buhari versprach große Reformen, aber seine Regierung schnitt kaum besser ab als die seines Vorgängers. General Buhari wurde 1985 durch einen Militärputsch unter der Führung von General Ibrahim Babangida gestürzt, der den Regierungsrat der Streitkräfte gründete und Militärpräsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte wurde.[141] 1986 gründete er das Nigerianische Politische Büro, das Empfehlungen für den Übergang zur Dritten Nigerianischen Republik aussprach. Im Jahr 1989 begann Babangida mit der Planung des Übergangs zur Dritten Nigerianischen Republik. Babangida überlebte den nigerianischen Putschversuch von 1990 und verschob dann die versprochene Rückkehr zur Demokratie auf 1992.[142]
Die kurzlebige Dritte Republik (1992–1993)
Diktator Bababgida erlaubte die Gründung politischer Parteien und bildete vor den Parlamentswahlen 1992 mit der Sozialdemokratischen Partei und der Nationalen Republikanischen Konvention ein Zweiparteiensystem. Er forderte alle Nigerianer auf, sich einer der beiden Parteien anzuschließen. Der Zweiparteienstaat war eine Empfehlung des Politbüros gewesen. Nach einer Volkszählung gab die Nationale Wahlkommission am 24. Januar 1992 bekannt, dass im Laufe des Jahres sowohl Parlamentswahlen zu einer Zweikammer-Nationalversammlung als auch Präsidentschaftswahlen stattfinden würden.[143]
Die Präsidentschaftswahlen von 1993, die am 12. Juni stattfanden, waren die ersten seit dem Militärputsch von 1983. Die Ergebnisse, die von der Nationalen Wahlkommission nicht offiziell verkündet wurden, zeigten, dass das Duo Moshood Abiola und Baba Gana Kingibe von der Sozialdemokratischen Partei Bashir Tofa und Sylvester Ugoh von der Nationalen Republikanischen Konvention mit über 2,3 Millionen Stimmen besiegte. Babangida erklärte die Wahlen jedoch für ungültig, was zu massiven Protesten der Zivilbevölkerung führte, die das Land wochenlang lahmlegten. Im August 1993 löste Babangida schließlich sein Versprechen ein, die Macht an eine zivile Regierung abzugeben, aber erst nachdem er Ernest Shonekan zum Chef der nationalen Übergangsregierung ernannt hatte.[144] Babangidas Regime gilt als das korrupteste und als verantwortlich für die Entstehung einer Korruptionskultur in Nigeria.[145]
Putsch 1993 und Diktatur Abacha (1993–1998)
Shonekans Übergangsregierung, die kürzeste in der politischen Geschichte des Landes, wurde 1993 durch einen Staatsstreich unter der Führung von General Sani Abacha gestürzt.
Absolute Macht, Schreckensherrschaft
Anders als vorige Militärdiktatoren in Nigeria wie Gowon, Murtala, Obasanjo oder Buhari kann man Abacha nur als Schreckensherrscher bezeichnen.
Nachdem er im November 1993 die Regierung und das Parlament auflöste, machte er sich im September 1994 auch zum höchsten Richter[146] und erhielt damit absolute Macht[147][148].
Abacha stellte eine persönliche Sicherheitstruppe von 3.000 in Nordkorea ausgebildeten Männern zusammen. Die nigerianischen Polizeikräfte wurden in großem Umfang umgeschult. Der Staat ging rücksichtslos gegen Kriminelle und Dissidenten vor[149]. Auch der ehemalige Militärmachthaber Olusegun Obasanjo wurde wegen Hochverrats inhaftiert und beschuldigt, gemeinsam mit General Oladipo Diya einen Staatsstreich geplant zu haben. 1997 starb General Shehu Yar'Adua, der ebenfalls inhaftiert war, im Gefängnis. Der Nobelpreisträger Wole Soyinka wurde in Abwesenheit wegen Hochverrats angeklagt.
Abachas Regime wurde wegen Menschenrechtsverletzungen angeklagt, insbesondere nach der Hinrichtung des Ogoni-Aktivisten Ken Saro-Wiwa. Dies war nur eine von mehreren Hinrichtungen von Ogoni-Aktivisten, die sich gegen die Ausbeutung der nigerianischen Ressourcen durch den multinationalen Erdölkonzern Royal Dutch Shell gewehrt hatten. Die Hinrichtung von Saro-Wiwa führte später zum Ausschluss Nigerias aus den Commonwealth-Nationen[150].
Veruntreuung von Staatsgeldern
Unter Abacha kam es zu einer rasanten Ausweitung der Veruntreuung, die in der Geschichte Nigerias als „Abacha-loot“ („Abacha-Beutezug“) bekannt ist[151]. Abachas nationaler Sicherheitsberater, Alhaji Ismaila Gwarzo, spielte eine zentrale Rolle bei der Plünderung und dem Transfer von Geldern auf Überseekonten[152]. Auch Abachas Sohn Mohammed Abacha und sein bester Freund Alhaji Mohammed M. Sada waren daran beteiligt. Sani Abacha wies Ismaila Gwarzo an, gefälschte Finanzierungsanträge für die nationale Sicherheit zu stellen, die Abacha genehmigte. Die Gelder wurden in der Regel in bar oder in Reiseschecks von der Central Bank of Nigeria an Gwarzo geschickt, der sie zu Abachas Haus brachte. Mohammed Sada sorgte dann dafür, dass das Geld auf Offshore-Konten gewaschen wurde. Auf diese Weise wurden schätzungsweise 1,4 Milliarden Dollar in bar übergeben[153].
In einer Liste der zehn sich am meisten selbst bereichernden Staatsoberhäupter[154] rangieren Abacha und seine Familie an vierter Stelle. Sie sollen zwischen 1 und 5 Milliarden Dollar veruntreut haben[155].
Am 7. August 2014 gab das US-Justizministerium bekannt, dass der nigerianischen Regierung 480 Millionen US-Dollar entzogen wurden, der größte Betrag in der Geschichte des Landes[156]. Jersey's Civil Asset Recovery Fund entdeckte mehr als 267 Millionen Dollar an Geldern, die angeblich über das US-Bankensystem gewaschen und auf ein Konto in Jersey eingezahlt wurden (210 Millionen Pfund). Das US-Justizministerium, die Gerichte von Jersey und die nigerianische Regierung haben eine zivilrechtliche Beschlagnahmung der Gelder vorgenommen, die zwischen diesen Ländern aufgeteilt werden[157][158].
Demokratisierung und Föderalismus 1998, die IV. Republik
Diktator Abacha starb im Jahre 1998 unter unwürdigen Umständen bei einer „Party“.[159] Nachfolger Abdulsalami Abubakar setzte eine Verfassung durch, die zehn Jahre zuvor bereits entworfen worden war und die freie Wahlen vorsah. Aus dem zuvor zentralistisch verwalteten Nigeria wurde eine Bundesrepublik.
Die Ära Obasanjo (1999 bis 2007)
Am 29. Mai 1999 übergab Abubakar die Macht an den Gewinner der Präsidentschaftswahlen von 1999, den ehemaligen Militärmachthaber General Olusegun Obasanjo, als Präsidenten Nigerias. Unter Diktator Abacha hatte Obasanjo im Gefängnis gesessen. Mit Obasanjos Wahl wurde der Beginn der bis heute (2022) andauernden Vierten Nigerianischen Republik eingeläutet.[160] Dies beendete eine 39 Jahre dauernde Phase von kurzlebigen Demokratien, Militärputschen und Gegenputschen.
Erste Amtszeit
Während seiner ersten Amtszeit nahmen die Freiheitsrechte der Nigerianer zu; die Pressefreiheit ermöglichte erstmals wieder Kritik am Präsidenten.[161]
In den ersten Monaten seiner Präsidentschaft versetzte Obasanjo rund 200 Militäroffiziere in den Ruhestand, darunter alle 93, die politische Ämter innehatten, was einen Staatsstreich durch erfahrene Offiziere unwahrscheinlicher machte.[161] Außerdem verlegte er das Verteidigungsministerium von Lagos nach Abuja und sorgte dafür, dass es unter direktere Kontrolle der Regierung gestellt wurde.[161]
Zweite Amtszeit
Obasanjo wurde 2003 in einer turbulenten Wahl mit gewalttätigen ethnischen und religiösen Untertönen wiedergewählt.[162]
Am 12. Juni 2006 unterzeichnete er mit dem kamerunischen Präsidenten Paul Biya das Greentree-Abkommen, das den Grenzstreit um die Bakassi-Halbinsel formell beendete.[163] Auch als der nigerianische Senat eine Resolution verabschiedete, in der der Abzug der nigerianischen Truppen von der Bakassi-Halbinsel für illegal erklärt wurde, gab Obasanjo den Befehl, ihn wie geplant fortzusetzen.[164]
In seiner zweiten Amtszeit sorgte Obasanjo für den Ausbau der nigerianischen Polizei.[161] Ethnische Gewalt um die Kontrolle über die ölproduzierende Region Niger-Delta und ein Aufstand im Nordosten hielten an. Konflikte zwischen Muslimen und Christen im Bundesstaat Plateau veranlassten Obasanjo, im Mai 2004 den Notstand auszurufen, die Regierung des Staates zu suspendieren und eine sechsmonatige Militärregierung einzusetzen.[161]
Pläne für eine dritte Amtszeit
Obasanjo versuchte, die Verfassung so zu ändern, dass ihm eine dritte Amtszeit ermöglicht würde - ein Vorgang, der in anderen afrikanischen Ländern der Region oft den Übergang zu einer weiteren Diktatur einleitet. Dies führte zu Spannungen mit dem Parlament und mit dem Vizepräsidenten. In einer Autobiografie von Condoleezza Rice wird behauptet, dass der damalige US-Präsident George W. Bush Obasanjo letztlich davon überzeugte, von diesen Plänen abzusehen.[165][166]
Fazit
Obwohl die Wahlen, die Obasanjo an die Macht brachten und bei den Präsidentschaftswahlen 2003 eine zweite Amtszeit ermöglichten, als unfrei und unfair verurteilt wurden, machte Nigeria deutliche Fortschritte bei der Demokratisierung.[167] Dass das Parlament dem Präsidenten trotz dessen Einfluss auf Armee und Sicherheitskräfte eine dritte Amtszeit erfolgreich verweigern konnte, belegt den gestärkten Parlamentarismus in Nigeria nach 2000. Obasanjo konnte zudem durch eine aktive Außenpolitik die diplomatischen Schäden der Abacha-Diktatur weitgehend beheben (etwa durch die Wiederaufnahme ins Commonwealth).
Die Ära Yar'Adua (2007 bis 2010)
Bei den Parlamentswahlen 2007 kam Umaru Yar'Adua von der Demokratischen Volkspartei an die Macht. Die internationale Gemeinschaft, die die nigerianischen Wahlen beobachtet hatte, um einen freien und fairen Prozess zu fördern, verurteilte diese Wahlen als schwer fehlerhaft.[168] Der scheidende Präsident Olusegun Obasanjo räumte Betrug und andere „Unzulänglichkeiten“ bei den Wahlen ein, erklärte jedoch, das Ergebnis entspreche den Meinungsumfragen. In einer landesweiten Fernsehansprache im Jahr 2007 fügte er hinzu, dass die Nigerianer, falls ihnen der Sieg seines handverlesenen Nachfolgers nicht gefalle, die Möglichkeit hätten, in vier Jahren erneut zu wählen.[169] Yar'Aduas Gesundheitszustand würde diese Option allerdings bald gegenstandslos machen.
In Yar'Aduas Amtszeit fällt 2009 die außergerichtliche Beilegung von Klagen nach dem amerikanischen Alien Tort Statute gegen Royal Dutch Shell und Brian Anderson, den Leiter der nigerianischen Shell-Niederlassung. Shell bestreitet weiterhin die Haftung.[170]
Die Ära Jonathan (2010 bis 2015)
Yar'Adua starb am 5. Mai 2010. Vizepräsident Goodluck Jonathan wurde 3 Monate zuvor bereits als Nachfolger des schwer kranken und im Ausland behandelten Yar'Adua vereidigt[171] und war damit das 14. Staatsoberhaupt seit der Unabhängigkeit.[172][173] Jonathan gewann die Präsidentschaftswahlen 2011, und die internationalen Medien berichteten, dass die Wahlen im Gegensatz zu früheren Wahlen reibungslos und mit relativ wenig Gewalt oder Wahlbetrug abgelaufen seien.[174] In die Amtszeit von Jonathan fallen die erfolgreiche Bekämpfung von Ebola und eine wirtschaftliche Erholung, die Nigeria zur führenden Wirtschaftsmacht in Afrika machte.[175][176][177] Die Filmförderung der Jonathan-Administration für qualitativ hochstehende Produktionen schuf eine eigene, kommerziell erfolgreiche Filmindustrie („Nollywood“), die sich nur mit den USA und Indien („Bollywood“) vergleichen lässt. Auf der Soll-Seite der Bilanz dagegen fällt die Terrorwelle des Boko Haram, der 2014 in Chibok 200 Schulmädchen entführte und die Ohnmacht des nigerianischen Staates deutlich machte (2022 werden ca. 100 der Mädchen immer noch vermisst). Vor allem jedoch steht Jonathans Amtszeit für Untreue im Amt – der Veruntreuung von Staatsgeldern. 20 Milliarden US-Dollar sollen hierdurch dem nigerianischen Staat verlorengegangen sein.[178] Das auch für nigerianische Verhältnisse hohe Ausmaß an Korruption war bestimmend für die Präsidentenwahl 2015, in der Muhammadu Buhari nachdrücklich als „Saubermann“ den zur Wiederwahl antretenden Jonathan ablöste. Dies ist (Stand 2022) der einzige Fall in der IV. Republik, in dem die nigerianischen Wähler einem amtierenden Präsidenten die Wiederwahl verweigerten. Immerhin lässt sich von Jonathan sagen, dass er seine Wahlniederlage klaglos eingestand.[179][180][181]
Die Ära Buhari (2015 bis heute)
Vor den Parlamentswahlen 2015 schlossen sich die größten Oppositionsparteien – der Action Congress of Nigeria, der Congress for Progressive Change, die All Nigeria Peoples Party (eine Fraktion der All Progressives Grand Alliance) und die neue PDP (eine Fraktion der amtierenden Gouverneure der regierenden People's Democratic Party) – zum All Progressives Congress zusammen. Ihr Kandidat, der ehemalige Diktator Muhammadu Buhari, besiegte den amtierenden Präsidenten Jonathan mit einem Vorsprung von zwei Millionen Stimmen und beendete damit die sechzehnjährige Herrschaft der PDP im Land. Beobachter lobten die Wahl allgemein als fair. Bei den Präsidentschaftswahlen 2019 wurde Buhari für eine zweite und damit letzte Amtszeit wiedergewählt und besiegte seinen engsten Rivalen Atiku Abubakar.[182]
Die nigerianische Öffentlichkeit wird kritischer
Als nigerianische Antwort auf die US-amerikanische Black-Lives-Matter-Bewegung protestierten 2020 vor allem junge Nigerianer gegen Polizeiübergriffe. Die Sondereinheit SARS (Special Anti-Robbery Squad) stand dabei besonders in der Kritik. Bei einer Demonstration im Oktober 2020 erschossen Sicherheitskräfte dutzende Menschen.[183] Die Regierung löste die SARS auf und versprach eine Verbesserung der Verhältnisse. Dabei muss bemerkt werden, dass Buharis Informationsminister, Lai Mohammed, die Geschehnisse zuerst leugnete („Fake News“) und in den folgenden Wochen immer nur die Informationen bestätigte, die in den Medien seit dem letzten Dementi nachgewiesen worden waren (bekannt als Salamitaktik). Zentral bei der Aufdeckung der Tragödie waren die Videoaufnahmen, die die Protestteilnehmer mit ihren Smartphones gemacht hatten[184], sowie die Berichterstattung durch den Nachrichtensender CNN. Dies kann als kennzeichnend für die nigerianische Gesellschaft im digitalen Zeitalter gesehen werden – unter vorherigen Administrationen wären die Enthüllung der Tatsachen und der dazu notwendige öffentliche Druck so nur schwer denkbar gewesen.
Boko Haram am Ende
Zu einer Entspannung kam es Anfang 2022, als sich Boko Haram, dessen Milizen jahrelang Nigerias Norden terrorisierten und ganze Landstriche verwüsteten, weitgehend in Auflösung befand. 40.000 Boko Haram-Kämpfer ergaben sich.[90] Die Splittergruppe ISWAP bleibt dagegen aktiv.
Erfolgreiche Strukturpolitik
Die Buhari-Administration kann sich 2022 zugutehalten, dass sie wie keine Vorgängerregierung der IV. Republik Straßen, Häfen, Brücken und Schienen renoviert und neu angelegt hat. Bei Rohstoffen wie Erdöl und Reis hat sie erfolgreich weiterverarbeitende Industrie anlocken bzw. einrichten können (z. B. Dangote-Raffinerie, Reismühle von Imota). Nigerianische Großunternehmer wie Aliko Dangote (Zement), Innocent Chukwuma (Innoson, Fahrzeugbau) und Stella C. Okoli (Emzor Pharma) bringen ihr Vermögen nicht mehr ins Ausland, sondern investieren es zunehmend im eigenen Land.
Präsidentenwahl 2023
Bei der Präsidentenwahl im Februar 2023 stehen sich zum ersten Mal in der IV. Republik drei aussichtsreiche Kandidaten gegenüber: Bola Tinubu von der neoliberalen Regierungspartei All Progressives, Atiku Abubakar der People's Democratic Party und Peter Obi von der Labour Party. Außerdem kandidiert erstmalig in der IV. Republik kein Offizier bzw. ehemaliger Militärmachthaber für das Präsidentenamt. Peter Obi, zuvor erfolgreicher Gouverneur des Staates Anambra, liegt in Meinungsumfragen deutlich vorne (Stand Oktober 2022).[185][186] Er spricht vor allem junge, städtische Wähler an und hat im Südosten seine Stammbasis. Nach dem betagten und kränklichen Präsidenten Buhari mag der 51-jährige Obi neben seinen beiden über 70-jährigen Gegenkandidaten als wohltuend junge Alternative erscheinen.
Politik
Name des Index | Indexwert | Weltweiter Rang | Interpretationshilfe | Jahr |
---|---|---|---|---|
Fragile States Index | 97,3 von 120 | 14 von 178 | Stabilität des Landes: Alarm 0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend | 2020[187] |
Demokratieindex | 4,10 von 10 | 110 von 167 | Hybridregime 0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie | 2020[188] |
Freedom in the World | 47 von 100 | --- | Freiheitsstatus: teilweise frei 0 = unfrei / 100 = frei | 2020[189] |
Rangliste der Pressefreiheit | 39,69 von 100 | 120 von 180 | Schwierige Lage für die Pressefreiheit 0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage | 2021[190] |
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) | 25 von 100 | 149 von 180 | 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber | 2020[191] |
Die oben genannten Indices erheben keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Ihre Methodik wird kritisiert.[192] Der CPI etwa basiert laut eigener Definition „auf der gefühlten Einschätzung von Laien und Fachleuten und reduziert sich nicht auf tatsächliche Erfahrung und deren Analyse“. Bei den koordinierenden Organisatoren der Befragungen, wie z. B. Transparency International beim CPI, werden zudem die undurchsichtige Buchhaltung und Spendenpraxis sowie eine toxische Arbeitsatmosphäre bemängelt.[193][194] Der Errichter von Transparency International, Johann Graf Lambsdorff, hat sich darum bereits 2009 von TI zurückgezogen.[195]
Politisches System

Nigeria ist ein Bundesstaat von 36 Staaten sowie der Hauptstadt Abuja als eigenständige Einheit.
Gemäß der nach amerikanischem Vorbild entworfenen Verfassung von 1989, die jedoch erst am 17. Mai 1999 in Kraft trat, verfügt Nigeria über ein präsidiales Regierungssystem mit einem Senat (109 Senatoren: drei Senatoren für jedes Bundesland und ein Senator für Abuja) und einem Repräsentantenhaus (360 Abgeordnete). Darüber hinaus gewährleistet die Verfassung ein Mehrparteiensystem und alle vier Jahre stattfindende Wahlen für das Präsidentenamt, den gesamten Senat und das gesamte Repräsentantenhaus. Der Präsident verfügt über weitreichende Vollmachten und ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und Oberbefehlshaber der Armee. Der Vizepräsident tritt im Falle des Todes oder des Rücktritts des Präsidenten ohne Wahl an dessen Stelle. Der Präsident darf, wie in den USA, nur zwei Legislaturperioden amtieren.
Der nigerianische Präsident wird in einem modifizierten Zweirundensystem gewählt. Um im ersten Wahlgang gewählt zu werden, muss ein Kandidat die relative Mehrheit der Stimmen und mehr als 25 % der Stimmen in mindestens 24 der 36 Bundesstaaten erhalten. Erreicht kein Kandidat diese Hürde, findet ein zweiter Wahlgang zwischen dem Spitzenkandidaten und dem nächsten Kandidaten statt, der die Mehrzahl der Stimmen in der höchsten Anzahl von Staaten erhalten hat. Präsidentschaftskandidaten nehmen sich einen „Running mate“ (Kandidaten für die Vizepräsidentschaft), der sowohl ethnisch, als auch religiös den Gegensatz zu ihnen selbst darstellt: ein christlicher Kandidat aus dem Süden wird einen moslemischen Running mate aus dem Norden wählen – und umgekehrt. Es gibt kein Gesetz, das dies vorschreibt, jedoch haben sich seit Existenz der Vierten Republik alle Präsidentschaftskandidaten an diese Regel gehalten. Der aktuelle Präsidentschaftskandidat Tinubu, ein Moslem aus dem Süden, soll große Mühe gehabt haben, einen christlichen Running mate aus dem moslemischen Norden zu finden.
Gouverneure der einzelnen Bundesstaaten werden, wie der Präsident, für vier Jahre gewählt und dürfen maximal zwei Legislaturperioden lang amtieren.
Parteien
Senat und Repräsentantenhaus in Nigeria werden (Stand 2022) von drei Parteien dominiert.
Die People’s Democratic Party (PDP) war in den ersten 16 Jahren der IV. Republik Regierungspartei. Sie bemüht sich, ihr negatives Image aus der Jonathan-Ära vor der Anti-Korruptionswahl 2015 aufzubessern. Der Spitzenkandidat Abubakar scheint sich dabei eher mit den eigenwilligen Landesgouverneuren der eigenen Partei (v. a. Gouverneur Wike) auseinandersetzen zu müssen, als mit dem politischen Gegner.[196][197]
Der All Progressives Congress ist ein Zusammenschluss kleinerer, neoliberaler Parteien, der sich gegen den als korrupt geltenden Präsidenten Jonathan formierte. Die Fortschrittler brachten 2015 Muhammadu Buhari ins Präsidentenamt und sind seitdem Regierungspartei. Mit den allgemein respektierten Ministern Fashola (Öffentliche Bauten) und Amaechi (Verkehr) können sich die Fortschrittler als kompetent profilieren.
Die Labour Party war bislang in der IV. Republik ein Außenseiter. Dies könnte sich mit der Präsidentenwahl 2023 ändern, da Labour-Spitzenkandidat und Unternehmer Peter Obi (im Oktober 2022) in den Meinungsumfragen deutlich führt. Wahlkampfveranstaltungen der Obi-Anhänger („Obi-dients“) gleichen einer Kombination aus Karneval und Meisterschaftsfeier; einheimische Kommentatoren meinen dazu: „Das hat es seit 40 Jahren nicht gegeben!“.[198][199] Am Nationalfeiertag, dem 1. Oktober 2022, konnte die Labour-Wahlkampfveranstaltung in Lagos 4 Millionen Teilnehmer vermelden.[200] Auch in einem Dutzend anderer Städten wie Aba[201], Kaduna[202] und Asaba[203] fanden „million marches“ statt.
Justizwesen
Wie in vielen föderalen Staaten gibt es sowohl im zivilrechtlichen als auch im strafrechtlichen Bereich ein komplexes, von Pluralismus geprägtes Rechtssystem. Neben dem Bundesrecht gibt es für jeden der 36 Bundesstaaten eigene Rechtsgrundlagen. Neben dem Angelsächsischen Recht aus dem Common Law existieren muslimisches Recht und für den zivilrechtlichen Bereich vielfach zusätzlich ethnisch definierte gewohnheitsrechtliche Grundlagen. Recht wird gesprochen nach Wohnort, nach ethnischer Zuschreibung und nach Religionszugehörigkeit. Für das Strafrecht sieht die Verfassung seit 1999 vor, dass die Gesetze von einer gesetzgebenden Versammlung verabschiedet und in englischer Sprache schriftlich niedergelegt sein müssen. Die muslimischen Strafgesetzbücher des Nordens sind nicht in jedem Bundesstaat dieselben und sie unterscheiden bei Strafmaß und Vergehen nach Religionszugehörigkeit (beispielsweise Alkoholkonsum und -vertrieb). Auf internationaler Ebene ist Nigeria an internationale Menschenrechtsstandards gebunden und war Unterzeichner der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam.[204]
Menschenrechte
Häftlinge
Die Situation der Häftlinge in den Gefängnissen ist nach Angaben von Amnesty International keineswegs zufriedenstellend. Unmenschliche oder erniedrigende Behandlung auf Polizeiwachen und in Gefängnissen gehören demnach zur Tagesordnung. Die Gefängnisse sind nach wie vor überbelegt. Aufgrund der schlechten hygienischen Verhältnisse und der mangelhaften Ernährung erkranken die Insassen in vielen Fällen an Tuberkulose, HIV und anderen schweren Infektionskrankheiten. Daher ist die Sterblichkeitsquote in den Anstalten sehr hoch. Die generelle medizinische Versorgung für die Gefangenen ist schlecht und politischen Gefangenen wird auch bei schweren Erkrankungen die ärztliche Behandlung verweigert. Folter und Misshandlung von politischen Gefangenen, aber auch von Straftatverdächtigen, durch Soldaten oder durch die Polizei sind in Nigeria nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen eher die Regel als die Ausnahme. Die Opfer werden direkt bei der Verhaftung gefoltert oder misshandelt, auch mit dem Ziel, Geständnisse von ihnen zu erpressen. Das UN-Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe hat Nigeria jedoch unterzeichnet und mittlerweile auch ratifiziert.[205][206]
Hinrichtungen
Die Anzahl der Hinrichtungen in Nigeria ist nach wie vor hoch, speziell im Norden des Landes. Seit 1983 wurden über 1200 Todesurteile vollstreckt. Allein im Jahr 1997 wurden in Nigeria 33 Menschen hingerichtet und 43 zum Tode verurteilt. Etwa 800 zum Tode verurteilte Personen befanden sich 1997 noch in Haft. Im muslimisch geprägten Norden Nigerias kann die Todesstrafe auch bei Minderjährigen angewandt werden, da dort seit der Jahrtausendwende das islamische Recht, die Scharia, gilt. Zu den bereits Hingerichteten zählte auch der 17-jährige Chidiebere Onuoha, der im Juli 1997 vor Tausenden von Schaulustigen öffentlich erschossen wurde.[205]
Kinder
Das Leben vieler Kinder in Nigeria ist gezeichnet von Armut, Krankheit und Entbehrungen. Viele sind gezwungen zu arbeiten. Etwa 13 % aller Kinder unter 14 Jahren verrichten Arbeit. Darunter werden auch viele von militanten Gruppen und Banden rekrutiert oder sogar in andere Länder verschleppt, um dort als Kindersoldaten in den Krieg zu ziehen.[207][208] Ein besonderes Problem stellt auch die Situation der Mädchen dar. Sie werden in den Armeen und Rebellengruppen häufig Opfer sexueller Gewalt. Viele Kinder des Landes sind AIDS-Waisen.[209][210][211]
LGBT
Die Lage der Homosexuellen in Nigeria ist besonders schwierig: Das örtliche Scharia-Strafrecht sieht in den zwölf nördlichen Bundesstaaten Nigerias für homosexuelle Menschen die Todesstrafe durch Steinigung vor.[212] In anderen Teilen muss man lebenslang ins Gefängnis.[213] Internationale politische Beobachter befürchten, dass das gegenwärtig im Gesetzgebungsverfahren befindliche schwulenfeindliche Gesetz unter dem Titel The Prohibition of Relationships Between Persons of the Same Sex, Celebration of Marriage by Them, and for Other Matters Connected Therewith, internationale Verpflichtungen und eingegangene Verträge Nigerias gegenüber den Vereinten Nationen, dem Commonwealth und der Afrikanischen Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker verletzt. Betätigungen in nichtstaatlichen oder zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich für schwule Gleichberechtigung einsetzen, sollen automatisch mit fünf Jahren Gefängnis bestraft werden.[214] Peter Tatchell von der LGBT- und Menschenrechtskampagne bezeichnete das geplante Gesetz als das weltweit repressivste Gesetz. Es verschärfe das aus dem 19. Jahrhundert stammende Strafgesetz, Kapitel 42, Paragraph 214, welches in der britischen Kolonialzeit eingeführt wurde. Der Gesetzesentwurf verstoße außerdem gegen die nigerianische Verfassung.[212]
Frauenbewegung
Bereits vor 150 Jahren entstand in Nigeria unter Führung der Dichterin Nana Asma’u die Yan’Taru Bewegung, eine islamisch religiöse Bewegung, die sich die Weitergabe von religiösem sowie alltäglichen Wissen von Frauen an Frauen zum Ziel gesetzt hatte. Heute gibt es eine Anzahl säkularer sowie religiöser Frauen, die sich als Aktivistinnen oder Akademikerinnen für Frauenrechte einsetzen.[215] Zu den wichtigsten Frauenorganisationen gehören u. a. Women In Nigeria[216], der National Council of Women’s Societies, das Women’s Aid Collective und die Federation of Muslim Women’s Association in Nigeria. Wichtige Namen der Frauenbewegung sind beispielsweise Ayesha Imam[217] und Joy Ezeilo.
Außenpolitik
Das Verhältnis zu den westafrikanischen Nachbarstaaten ist von der engen Zusammenarbeit im Rahmen der Regionalorganisation geprägt. Dabei sind die Grenzen aufgrund der Niederlassungsfreiheit und des relativ freien Waren- und Personenverkehrs für ECOWAS-Bürger weitgehend offen. Viele Nigerianer leben in den ECOWAS-Ländern und viele Menschen aus den anderen ECOWAS-Ländern leben und arbeiten in Nigeria. Mit Niger und Tschad gibt es eine Zusammenarbeit zur Sicherung der Grenzen in der Tschadsee-Region. Zur Bekämpfung der islamistischen Terroristen (Boko Haram) arbeitet Nigeria mit den Ländern der Region eng zusammen.
Die Beziehungen zu den Nachbarn im Golf von Guinea, Äquatorialguinea und Sao Tomé und Principe sind gut. Sie werden vor allem von Fragen der Nutzung der Öl- und Gasreserven geprägt. Mit Sao Tomé und Principe besteht eine gemeinsame Wirtschaftszone zur Erschließung der Rohstoffvorkommen im Seegebiet zwischen beiden Ländern.
Nach der außenpolitischen Isolierung während der Militärherrschaft in den 1990er Jahren engagierte sich Nigeria unter der Amtszeit Obasanjos wieder stärker in internationalen Organisationen. Nigeria nimmt inzwischen eine Führungsrolle in ganz Afrika ein.
In der Gruppe der Entwicklungsländer nimmt Nigeria eine wichtige Rolle als Sprecher für afrikanische Belange ein. Darauf gründet sich der weiterhin erhobene Anspruch auf einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Zusammenhang mit dessen Reform. 2010/2011 und 2014/2015 war Nigeria nichtständiges Mitglied des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, für 2018/2020 bewirbt sich Nigeria um einen Sitz im UN-Menschenrechtsrat.
Nigeria ist nach Ansicht vieler Beobachter der mächtigste Staat Westafrikas. Entsprechend hat es den Vorsitz der ECOMOG, des Sicherheitsapparats der ECOWAS inne. Darüber hinaus ist es Mitglied zahlreicher internationaler Organisationen, darunter:
- Afrikanische Union
- Commonwealth
- ECOWAS
- NEPAD (welche auf Initiative Nigerias gegründet wurde)
- OPEC (seit 1971)
- OIC (seit 1986).
Nigeria ist Mitglied der Internationalen Kakao-Organisation. Außerdem strebt Nigeria einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen an, in dem bisher kein afrikanisches Land dauerhaft vertreten ist.
2008 wurde ein seit 1981 bestehender, gewaltsamer Grenzkonflikt mit Kamerun endgültig beigelegt.
Sicherheit

Herausforderungen
Die Sicherheitslage in Nigeria gilt trotz der politischen Stabilität als nicht ausreichend.
Boko Haram
Boko Haram ist seit Mitte 2010 für zahlreiche schwere Anschläge mit Tausenden von Todesopfern verantwortlich. 41.600 Menschen mussten in dieser Zeit dem "Nigeria Security Tracker" des Council on Foreign Relations zufolge ihr Leben lassen (Stand Oktober 2022).[88] Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR zählt dazu etwa 1,8 Millionen Binnenvertriebene und etwa 200.000 nigerianische Flüchtlinge in den Nachbarländern, die vor den Kämpfen im Nordosten Nigerias geflohen sind.
Die von Boko Haram betroffenen Staaten verständigten sich im Februar 2015 auf die Aufstellung einer 8700 Mann starken Multinational Joint Task Force zur gemeinsamen Bekämpfung von Boko Haram. Bis Oktober 2015 konnte Boko Haram aus allen von ihr kontrollierten Städten und aus fast allen Landkreisen im Nordosten Nigerias vertrieben werden. 2016 spaltete sich Boko Haram und im März 2022 ergaben sich 40.000 Kämpfer[90]. Die Splittergruppe ISWAP (Islamischer Staat in Westafrika) bleibt aktiv.
Polizeigewalt, Selbstjustiz

Der Kampf gegen Boko Haram, andere Sektierer und gegen Kriminelle ging mit zunehmenden Polizeiübergriffen einher. Der "Nigeria Security Tracker" des Council on Foreign Relations zählte in den ersten 12 Monaten seiner Einrichtung im Mai 2011 1.086 Todesopfer durch Boko Haram-Anschläge und 290 Todesopfer durch Polizeigewalt. In den 12 Monaten nach Oktober 2021 starben laut NST 2.193 Menschen durch Polizeigewalt und 498 durch Boko Haram und ISWAP.[88] Die nigerianische Polizei ist berüchtigt für Selbstjustiz[88], was auch daran liegen könnte, dass Gefängnisse öfters überfallen und die Insassen befreit werden[218][219]. Mancher Polizist könnte dies darum eventuell bei einigen Verdächtigen von vornherein ausschließen wollen.
Konflikt zwischen Hirten und Bauern
In Zentralnigeria gibt es seit 1998 Konflikte zwischen muslimischen Hausa-Fulani-Hirten und einheimischen christlichen Bauern. Dabei sind die Hirten meistens die Aggressoren[220]. In einzelnen Fällen forderten diese Auseinandersetzungen mehrere hundert Tote. Der Konflikt um Land und Ressourcen nimmt durch die fortschreitende Wüstenbildung in Nordnigeria, das Bevölkerungswachstum und die allgemein angespannte wirtschaftliche Lage zu.
Militante Gruppen im Nigerdelta
Im Nigerdelta kam es 2016 zu Angriffen auf die Ölinfrastruktur durch militante Gruppen wie die Movement for the Emancipation of the Niger-Delta (MEND), die Niger-Delta People's Volunteer Force (NDPVF), der Ijaw National Congress (INC) und das Pan Niger Delta Forum (PANDEF).
Die neue Buhari-Regierung verfolgte als Reaktion eine Doppelstrategie von Repression und Verhandlung.
Ende 2016 griff die nigerianische Bundesregierung zu dem Schachzug, den militanten Gruppen einen Vertrag von 4,5 Mrd. Naira (144 Mio. Euro) zur Bewachung der Ölinfrastruktur anzubieten. Die meisten nahmen an. Der Vertrag wurde im August 2022 erneuert, führte aber zu heftigen Auseinandersetzungen der oben genannten Gruppen über die Verteilung der Geldmittel. Repräsentanten sprechen von "Krieg"[221] - gegeneinander. Die hohe Gewaltbereitschaft und die kleinlichen Animositäten der Anführer, sowie die vollständige Abwesenheit sozialer und umweltpolitischer Argumente in dieser Auseinandersetzung[221] lassen befürchten, dass die militanten Gruppen trotz ihrer hochgegriffenen Namen die Verantwortlichkeit für ihre Region und Ethnien abgelegt und sich in den Bereich der Schutzgelderpressung und Selbstbereicherung begeben haben. Jedenfalls werden die Pipelines im Nigerdelta nicht sehr effektiv "bewacht" - die Verschmutzung des Nigerdeltas mit gestohlenem Erdöl und illegal hergestelltem Schweröl ging auch nach 2016 ungehindert weiter.
Sonstige militante Bewegungen
Außer Boko Haram und den militanten Gruppen im Nigerdelta haben sich seit 1999 Bürgerwehren, Schutztruppen, Milizen, Geheimbünde und Gangs formiert, die sich teils als ethnische, teils als religiöse, teils als politische Bewegungen verstehen. Manche der genannten Gruppen sind allerdings nicht mehr aktiv oder wurden in den Medien über längere Zeit hinweg nicht mehr erwähnt.
- In den nördlichen, islamischen Bundesstaaten die Hisbah Gruppen, welche als Islamische Religionspolizei fungiert,
- im Südwesten der O’odua People’s Congress (OPC);
- im Südosten die Bakassi Boys, die Bewegung für die Verwirklichung eines souveränen Staates Biafra (MASSOB), der Anambra Vigilance Service (AVS), die National Association of Road Transport Owners (NARTO) und die National Union of Road Transport Workers (NURTW);
- an den Universitäten magische Geheimbünde wie die The Black Axe Confraternity[222]
- sowie in den Großstädten eine Vielzahl von Jugendbanden, die allgemein als Area Boys bezeichnet werden.
Militär
Nigeria verfügt über eine Berufsarmee mit 77.100 Mann (Heer 80,4 %; Marine 7,3 %; Luftwaffe 12,3 %). Nigeria gab 2017 knapp 0,4 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 1,6 Mrd. US-Dollar für seine Streitkräfte aus.[223][224]
Chef des Verteidigungsstabes ist seit 2008 Air Marshal Paul Dike. Dem Verteidigungsstab gehören daneben die Chefs des Armeestabes Generalmajor A. B. Dambazau, des Luftwaffenstabes Air Marshal Oluseyi Petinrin sowie des Marinestabes Konteradmiral Isaiah Iko Ibrahim an.
Bei der Luftwaffe stehen Maschinen des Typs MiG-21 (Versionen MF, UM und bis), F-7NI (chinesische Version der MiG-21), L-39, Alpha Jet als Kampfjets, ATR 42MP zur Überwachung der Küste, Dornier 228, Aeritalia G.222 und eine C-130H Hercules als Transportmaschinen sowie Hubschrauber vom Typ A109 und Mil Mi-24 bzw. Mi-35 im Dienst.[225]
Verwaltung
Bundesstaaten
Nigeria ist seit 1967 in Bundesstaaten eingeteilt. In mehreren Reformen wurde die Zahl der Bundesstaaten von zwölf auf heute 36 (seit 1996) erhöht. Vor der Neuordnung 1967 war Nigeria in Regionen und vor der Unabhängigkeit 1960 in Provinzen gegliedert.
Zu den Bundesstaaten kommt das Hauptstadtterritorium (Federal Capital Territory, FCT) um Abuja.
Städte und Gemeinden, "Local Government Areas"
Auf zweiter Ebene sind die Bundesstaaten in insgesamt 774 Local Government Areas (LGA) gegliedert.
Besonders den Süden des Landes prägen eine sehr starke Urbanisierung und eine relativ große Zahl von Städten. Einer Schätzung von 2015[226] zufolge gibt es in Nigeria 20 Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern, darunter zehn Millionenstädte.
Die mit Abstand bevölkerungsreichste Agglomeration ist Lagos mit 13,34 Millionen Einwohnern. Weitere Städte sind Kano (4.030.000 Einwohner), Ibadan (3.060.000 Einw.), Abuja (2.710.000 Einw.) und Port Harcourt (2.010.000 Einw.).
Steuern, Zölle, Finanzverwaltung
Zuständig für die Steuererhebung ist die Federal Inland Revenue Service (FIRS)[227].
Die Einkommenssteuer für Unternehmen, die Bildungssteuer, die Stempelgebühren, die Zölle, die Verbrauchssteuern, die Quellensteuer und die Mehrwertsteuer sind die wichtigsten Steuern, die vom Federal Inland Revenue Service verwaltet werden; sie fließen also in den Staatshaushalt der Bundesregierung in Abuja.
Das State Board of Internal Revenue verwaltet vor allem die Einkommenssteuer und die Quellensteuer; diese Einnahmen tragen zusammen mit einer Art Länderausgleich zum Haushalt eines Bundesstaates bei. Die Gemeinden finanzieren sich vor allem durch Abgaben[228].
Die Einkommenssteuer aus unselbständiger Arbeit (Einzelpersonen und Partner) ist in dem Bundesstaat zu entrichten, in dem der Arbeitnehmer seinen Wohnsitz hat. Die Einkommenssteuer wird vom Arbeitgeber erklärt, vom Lohn einbehalten und an die FIRS entrichtet. Mit einigen europäischen Ländern gibt es ein Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung; Deutschland scheint (Stand 2022) nicht dazuzugehören. Der Spitzensteuersatz beträgt 24 %[227].
Die Mehrwertsteuer beträgt 7,5 %[227].
Wirtschaft

Nach einer im April 2014 erfolgten Neuberechnung des nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2013, die seitdem Internet- und Handyumsätze sowie die Filmindustrie korrekt berücksichtigt, ist Nigeria mit umgerechnet 372 Milliarden Euro vor der Republik Südafrika die größte Volkswirtschaft Afrikas.[230] 2016 lag es nach einer Neuberechnung wieder auf dem zweiten Platz hinter Südafrika.[231] Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Nigeria Platz 125 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[232] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegte Nigeria 2017 Platz 115 von 180 Ländern.[233]
Das Wirtschaftswachstum ist selbst für westafrikanische Verhältnisse sehr hoch. Doch das mit ca. 1450 US-Dollar vergleichsweise hohe BIP pro Kopf (2011) ist ungleich verteilt. Zudem ist die Wirtschaft wenig diversifiziert.
Zu den florierenden Gebieten zählen die Millionenmetropole Lagos sowie die Hauptstadt Abuja. Weitere wirtschaftliche Zentren sind die Hafenstadt Port Harcourt und Kano im Norden. Da der Süden des Landes besser entwickelt ist, ziehen viele Menschen aus anderen Landesteilen aus wirtschaftlichen Motiven in den südlichen Teil des Landes.
Geschichtliches
1956 wurden im Süden des Landes die ersten Erdölvorkommen entdeckt, und ab 1958 wurde vom Konzern Shell-BP Erdöl nach Großbritannien exportiert. Als Nigeria in die Unabhängigkeit entlassen wurde, war der wichtigste Wirtschaftszweig noch die Landwirtschaft. Es stammten noch 80 % der Einkommen des Landes aus dem Agrarsektor, später kamen noch rund 70 % der Exportgüter aus der Landwirtschaft. Bis in die 1950er-Jahre hinein waren Erdnüsse das Hauptanbauprodukt, in den 1970er-Jahren war für den Weltmarkt fast nur noch der Kakaoanbau wichtig. Im Gegensatz zu anderen Staaten in Afrika wurden sie nicht großmaßstäblich auf Plantagen erzeugt, sondern von Kleinbauern angebaut. Das Land konnte damals noch Lebensmittel ausführen.
Der nigerianische Staat wendet 1,3 % des Nettoinlandsprodukts für den Schuldendienst auf (Stand 2021)[234]. 1990 waren dies noch 6,5 %. 2006 machte die nigerianische Bundesregierung Schlagzeilen, als sie die gesamten Staatsschulden auf einmal abbezahlte[235].
Das nigerianische Wirtschaftswachstum lag nach 2000 in der Regel zwischen 5 % und 10 %. 2021, während der COVID-19-Pandemie, war dies 3,6 %[236].
Landwirtschaft
Nigeria leidet, wie andere afrikanische Länder auch, unter dem Exodus der Landbewohner in die Stadt. Dazu kommt, dass 2 Millionen Nigerianer – hauptsächlich aus ländlichen Gebieten – vor Boko Haram in Großstädte wie Maiduguri fliehen mussten.[237] Während 1995 über 50 % der Nigerianer in der Landwirtschaft arbeitete, lag dieser Wert 2020 unter 35 %.[238] Dies wirkt sich nachteilig auf die Landwirtschaft aus. Nigeria muss darum, anders als zu kolonialen Zeiten, Lebensmittel importieren.
Nahrungsmittelerzeugung
Angebaut werden vor allem Erdnüsse und Kakao. Nigeria ist zudem der weltweit größte Produzent von Maniok und Yams sowie der zweitgrößte von Sorghum, Ingwer und Süßkartoffeln.[239] Die Landwirtschaft kann derzeit weder die eigene Bevölkerung ernähren noch wesentlich zum Exportgewinn beitragen. Besonders der Norden ist im Landesvergleich stärker agrarisch geprägt. Der Landwirtschaftssektor erwirtschaftete 2016 noch knapp 20 % des Bruttoinlandsprodukt.
Zu den wenigen Bundesstaaten Nigerias, die einen Nahrungsmittelüberschuss erzielen, gehört Kwara. Dies liegt möglicherweise am Back-to-Farm-Projekt.
Nahrungsmittelverarbeitung
Bislang exportierte Nigeria ungeschälten Reis, musste aber geschälten Reis, Hauptnahrungsmittel des Landes, importieren. - Die Reismühle in Imota, nahe Lagos, soll die entsprechende Verarbeitung im eigenen Lande erledigen, Handelsbilanz und den Arbeitsmarkt verbessern, sowie unnötige Kosten für Transport und Mittelsmänner einsparen. Im Vollbetrieb am Ende des Jahres 2022 soll die Anlage, die größte südlich der Sahara, 250.000 Menschen beschäftigen und 2,5 Mio. 50-kg-Reissäcke jährlich produzieren.[240]
Die meisten weiterverarbeiteten Nahrungsmittel (Food & Beverages) werden im Bundesstaat Ogun produziert, nämlich 45 % der nigerianischen Produktion in diesem Wirtschaftssektor[241] beziehungsweise 10 % der gesamten Wirtschaftsleistung Nigerias[241].
Mahlen und Raffinieren von Kokosnussöl
Eine Kokosnussölraffinerie im Wert von mehreren Milliarden Naira, die erste ihrer Art in Afrika, hat im Bundesstaat Akwa Ibom ihren Betrieb aufgenommen. Die St. Gabriel Kokosnussraffinerie in Mkpat Enin wurde im Mai 2022 eingeweiht. Der Gouverneur von Akwa Ibom versprach, sofort mit der Ausbildung einheimischer Arbeitskräfte für die Raffinerie zu beginnen, und sagte, die Anlage habe eine tägliche Kapazität zum Knacken von 1.000.000 Kokosnüssen und werde nicht weniger als 3.000 direkte und indirekte Mitarbeiter beschäftigen.[242] Laut Gouverneur Emmanuel kostet Kokosöl 1.326 Dollar pro Barrel.[242]
Molkereiwesen
Fan Milk, ein Unternehmen der Danone-Gruppe und Hersteller beliebter tiefgekühlter Molkerei- und Eismarken, stellte im Juni 2022 seine neu fertiggestellte Modellmolkerei in Odeda im Bundesstaat Ogun vor. Diese Molkerei ist die erste Investition von Danone in die Milchwirtschaft in Afrika südlich der Sahara, um die lokale Milcherzeugung in Nigeria zu steigern. Fan Milk wird einen Milchviehbetrieb und ein Ausbildungsinstitut von Weltrang einrichten und dabei auf das Know-how der Muttergesellschaft Danone zurückgreifen.[243][244]
Backwaren, Cerealien usw.
Primera Food beginnt in Zusammenarbeit mit Michael Foods im Jahr 2022 im Bundesstaat Ogun mit der Herstellung von Nudeln in großem Maßstab.[243]
Kellogg's eröffnet 2022 in der Lekki Free Trade Zone in der Nähe von Lagos eine Produktionsstätte für ihre Produkte.[243]
In Jos stellt NASCO Foods Kekse und Cornflakes her. Im Jahr 2022 erweitern sie ihre Fabrik in Jos.[243][245]
Fossile Brennstoffe

Erdöl
Nigerias wichtigster Bodenschatz ist das Erdöl. Es macht 90 % aller Exportprodukte aus, obwohl nur 7 % der Beschäftigten in diesem Sektor tätig sind. Außerdem steuert dieser Wirtschaftssektor 35 % zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Erdgas
Die durch den Ukrainekrieg bedrohte Versorgung Europas mit Erdgas forciert Projekte, bei denen nigerianisches Erdgas über Pipelines nach Marokko bzw. Algerien transportiert werden soll.[246][247][248] Im Mai 2022 gibt es dazu aber noch keine Ergebnisse.
Industrie
Die Industrie konzentriert sich zum größten Teil im Südwesten des Landes. Die Metallindustrie Nigerias befindet sich zu ca. 90 % in Lagos.[249] Im Bundesstaat Ogun, der Lagos vollständig umschließt, befindet sich der Hauptanteil der nigerianischen Industrie mit dem Fokus auf Zement, Lebensmittelkonserven, Schaumgummi, Farben, Reifen, Teppiche, Aluminiumprodukte und Kunststoffe.[250] Im Südosten des Landes existieren vor allem Erdölraffinerien und die chemische Industrie. Wenn man die ölproduzierenden Bundesstaaten sowie die Dienstleistungsmetropolen Lagos und Abuja nicht mitzählt, ist Ogun durch seinen hohen Industrialisierungsgrad in Nigeria der Spitzenreiter beim Bruttosozialprodukt pro Kopf, gefolgt von Cross River. Kano ist das Schlusslicht[241].
Erzeugung von Erdölprodukten (Benzin, Kunststoffe, Bitumen)
Benzin war bis 2021 mit 24 % des Importvolumens das Hauptimportgut Nigerias.[251] – Im vierten Quartal 2022 wird eine in Medien vielbesprochene Dangote-Ölraffinerie in Betrieb genommen, die täglich unter anderem 50 Mio. Liter Benzin herstellen wird.[252][253][254][255] Dadurch würde Nigeria vom Nettoimporteur zum Nettoexporteur für Erdölprodukte.
Noch bevor die Dangote-Raffinerie voll in Betrieb ist, erhebt sie Anspruch auf eine Reihe von Weltrekorden, darunter die größte Destillationskolonne der Welt[256] und mit dem RFCC-Regenerator sowohl das schwerste zusammenhängende Stück Stahl (hergestellt von einer koreanischen Schmiede) als auch das schwerste Objekt, das jemals auf einer öffentlichen afrikanischen Straße transportiert wurde.[257]
Düngemittel und Farben
Am 3. Mai 2022 wurde in der Nähe von Lagos nach jahrelangen Bauarbeiten eine Düngemittelproduktionsanlage in Betrieb genommen, die 3 Millionen Tonnen Düngemittel im Jahr herstellen wird.[258][259][260] Da durch den Ukrainekrieg 2022 keine russischen Düngemittel mehr auf den Weltmarkt kommen, stößt Nigeria in eine Marktlücke.[260]
Nur einen Steinwurf von der Dangote-Raffinerie entfernt, in der 2021 eröffneten Lekki Free Trade Zone, hat die BASF eine Fabrik in Lekki eröffnet. Die BASF ist vor allem für Düngemittel, Farben und Lacke bekannt.[243]
Zementwerke
2016 (dem letzten Jahr, aus dem Angaben vorliegen) war Nigeria der führende Zementproduzent südlich der Sahara, vor Südafrika.[261] Mit 16,4 Mio. Tonnen Jahresproduktion stellte Nigeria etwa halb so viel Zement her wie die Bundesrepublik Deutschland. Aliko Dangote, Nigerias reichster Einwohner, begründete seinen Wohlstand mit der Zementproduktion. Im Mai 2022 eröffnete der nach Dangote zweitgrößte Zementkonzern, BUA, ein neues, großes Zementwerk in Sokoto, das auch über ein eigenes 50-MW-Kraftwerk verfügt.[243]
42% der nigerianischen Zementproduktion findet in Ogun und Kogi statt[241].
Fahrzeugindustrie
Im Bundesstaat Anambra befindet sich der größte einheimische Automobilhersteller Innoson Vehicle Manufacturing. Seit Mai 2022 produziert Innoson auch die in Nigeria allgegenwärtigen gelben Trikes („Kekes“[262]).[263] In Sangotedo/Lekki befindet sich ein weiterer lokaler Automobilhersteller: Nord Automobiles Ltd.[264] In Ishara, 30 km nordöstlich von Lagos, stellt Proforce Ltd. gepanzerte Fahrzeuge her.[265] Proforce ist bislang der einzige nigerianische Automobilhersteller, der Modelle nach Europa exportiert.[266]
In Maiduguri stellt Phoenix Renewables solar angetriebene Fahrzeuge her.[267]
Dank Innoson werden die meisten (18 %) der in Nigeria hergestellten Fahrzeuge im Bundesstaat Anambra montiert[241].
Körperpflegeprodukte, Reinigungsmittel
Die Colgate-Fabrik in der Lekki Free Trade Zone in der Nähe von Lagos stellt seit 2022 Körperpflegeprodukte und Reinigungsmittel her.[243]
Pharmazie

In Nigeria befinden sich etwa 60 Prozent der pharmazeutischen Produktionskapazitäten in Afrika.[268] Die pharmazeutischen Unternehmen Nigerias konzentrieren sich in Lagos.[269] Emzor Pharmaceutical Industries Ltd stellt mehr als 140 pharmazeutische Produkte und medizinische Verbrauchsmaterialien her, darunter Schmerzmittel, Vitamine, Hämatinika, Malariamittel, Tussiva, Antibiotika, Anthelminthika, Antihistaminika, Antazida und Herzschutzmittel.[270] Fidson Healthcare Plc produziert Schmerzmittel, Antiallergika, Blutdruckpräparate, verdauungsfördernde Mittel, Schlafmittel und Hustensaft.[271] May & Baker Nig. Plc erzeugt Mittel gegen Malaria, Bluthochdruck, Diabetes, Depression und Schmerzen.[272]
Elektronik
Der erfolgreichste Hersteller von Laptops in Nigeria ist, nach eigener Auskunft, der einheimische Zinox Technologies in Lagos.[273]
Stahlwerke
Die Ajaokuta Steel Company Limited produziert laut eigener Auskunft 1,3 Mio. t Stahl im Jahr.[274] Dies entspräche 3 % der deutschen Stahlerzeugung im Jahr 2021.[275] Stahlwerke in Katsina, Jos und Osogbo scheinen nicht mehr aktiv zu sein.[276]
Dienstleistungen
Der Dienstleistungssektor machte 2016 60 % des Bruttoinlandsprodukt aus.[277] Aufgrund seiner jungen und großen Bevölkerung ist Nigeria ein Konsumentenmarkt von beachtlicher Größe.
Finanzsektor
Nigeria ist der größte Finanzmarkt in Afrika. Nigeria verfügt über einen im regionalen Vergleich relativ gut entwickelten Bankensektor mit einer regional hohen Bankendurchdringung (44,2 % gegenüber einem regionalen Durchschnitt von 17,8 % für Westafrika) und einem robusten Einsatz moderner Finanzinstrumente in der lokalen Wirtschaft. Das Land ist auch gut an die internationalen Finanzmärkte angebunden. Allerdings wird das Land durch hohe Kreditzinsen belastet, die den Zugang zu Krediten für kleinere Unternehmen, insbesondere in der Nicht-Öl-Wirtschaft, einschränken.[278] Mit der Guaranty Trust Bank ist seit 2007 die erste subsaharische Bank an der Londoner und Frankfurter Börse gelistet.
Der Nigerianische Aktienhandel, der NSE Index, war 2007 der weltweit siebterfolgreichste Börsenindex.[279]
Telekommunikation
Telekommunikation gehört zum nigerianischen Way-of-Life. Laut einer Untersuchung der GSM Association besitzt 92 % der erwachsenen nigerianischen Männer ein Handy (bei Frauen ist dies 88 %).[280]
Im Januar 2022 gab es in Nigeria 109,2 Millionen Internetnutzer. Die Internetdurchdringungsrate Nigerias lag Anfang 2022 bei 51,0 Prozent der Gesamtbevölkerung. Eine Analyse von Kepios[281] zeigt, dass die Zahl der Internetnutzer in Nigeria zwischen 2021 und 2022 zudem um 4,8 Millionen (+4,6 Prozent) gestiegen ist. Durch OOKLA veröffentlichte Daten[282] zeigen, dass Internetnutzer in Nigeria zu Beginn des Jahres 2022 17,38 Mbps mittlere Internetverbindungsgeschwindigkeit für Mobilfunknetze erwarten konnten. Die OOKLA-Daten zeigen, dass die mediane mobile Internetverbindungsgeschwindigkeit in Nigeria in den zwölf Monaten bis Anfang 2022 um 4,88 Mbit/s (+39,0 Prozent) gestiegen ist.[283]
Im Januar 2022 gab es in Nigeria 32,90 Millionen Social-Media-Nutzer. Die Anzahl der Social-Media-Nutzer in Nigeria zu Beginn des Jahres 2022 entsprach 15,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Social-Media-Nutzer nicht unbedingt einzigartige Individuen darstellen.[283]
Der nigerianische Telekommunikationssektor trägt 12,45 Prozent zum nigerianischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei.[284] Nigeria steht im weltweiten Vergleich auf Platz 11 bei der absoluten Anzahl der Internetnutzer und auf Platz 7 bei der absoluten Anzahl von Handys.[285][286]
Nigeria hat seit 1999 mit der National Space Research and Development Agency eine Raumfahrtorganisation.
Transportwesen
Durch die Lage Nigerias im Zentrum Afrikas spielt der Transport im nationalen Dienstleistungssektor eine große Rolle. – Die Regierung unter Buhari hat nach 2015 Verbesserungen an der Infrastruktur veranlasst. Umfangreiche Straßenreparaturen und Neubaumaßnahmen wurden nach und nach durchgeführt, da insbesondere die Bundesstaaten ihren Anteil an den erhöhten staatlichen Zuweisungen ausgeben. Stellvertretend für diese Verbesserungen ist die 2022 größtenteils fertiggestellte Zweite Nigerbrücke bei Onitsha.[287] - Seit 2009 legt Nigeria neue Schienenwege an. Diese werden von der staatlichen Nigerian Railway Corporation betrieben. Dabei wird seit 2019 offenbar trotz der Covid-Epidemie ein Überschuss erwirtschaftet. – Haupthäfen sind Lagos (Apapa und Tin Can Island), Port Harcourt (Onne) und Calabar. Ein Tiefseehafen in Lekki, 50 km östlich von Lagos, befindet sich 2022 kurz vor der Eröffnung und soll die Hafenkapazität Nigerias verfünffachen.[288][289] – Fünf Flughäfen bieten internationale Flüge an (Lagos, Abuja, Port Harcourt, Kano und Enugu). Für Mitte 2022 ist vorgesehen, dass die neue nationale Fluglinie, „Nigeria Air“, den Betrieb aufnehmen soll.[290]
Unterhaltung
Film
Aus Nollywood werden Filme und Soaps nach ganz Afrika ausgestrahlt. Nigeria ist die zweitgrößte Filmnation der Welt nach Indien und vor den USA.[291]
Vor 2009 bestand das nigerianische Kino vor allem aus Videoproduktionen im Low-Budget-Bereich und mit Schwerpunkt auf die drei größten Landessprachen Hausa, Yoruba und Igbo. Inhaltlich waren diese Filme mit deutschem „volkstümlichem Theater“ zu vergleichen (Liebende, die nicht zueinander finden, eine burschikose Mutterfigur etc.).
Die zunehmende Beherrschung und Bedeutung der englischen Sprache bei Nigerianern spiegelt sich aber in Filmen nach 2009 wieder und erlaubte Filmemachern den Zugang zu einem größeren Markt im Inland und Ausland. Der Konkurrenzdruck ausländischer (englischsprachiger) Produktionen könnte zudem zur Qualitätsverbesserung und thematischen Bereicherung des nigerianischen Kinos nach 2009 beigetragen haben. Der erste Film dieser Art war der Thriller The Figurine (2009), qualitativ und kommerziell der erfolgreichste Film bis zu diesem Zeitpunkt.[292] Der LGBT-thematisierte Film Ijé von Chineze Anyaene (2010) stellte diesen Rekord ein, bis 2014 die Buchverfilmung Half of a Yellow Sun (2013) die höchsten Einspielergebnisse erzielte.[293][294] 2016 wurde dieser Rekord seinerseits von der Beziehungskomödie The Wedding Party übertroffen.
Nigeria hat zahlreiche Schauspieler hervorgebracht, die nach einer Karriere in „Nollywood“ auch international Erfolg hatten, zum Beispiel:
- Olu Jacobs, („The Dogs of War“),
- Osas Ighodaro („Where child Play“),
- Jim Iyke („And there was you“),
- Genevieve Nnaji („Farming“),
- Stephanie Okereke Linus („Bonneville in Redemption“),
- Richard Mofe Damijo („critical Assignment“),
- Omotola Jalade Ekeinde, („Hit The Floor“),
- Stanley Aguzie, („Vikings“, „Into The Badlands“, „Teens Who Kill showing“),
- Emmanuella („Survive or die“).
Der vielleicht berühmteste Musiker Nigerias ist der Erfinder des Afrobeat Fela Anikulapo Kuti. Weitere charakteristische Musikstile sind etwa Jùjú, Apala, Fuji oder Sakara. Im Bereich Pop-Musik waren in Europa lebende nigerianische Musiker wie Sade Adu oder Dr. Alban in den 1980er und 1990er Jahren sehr erfolgreich. Wizkid erreichte im Jahr 2016 an der Seite von Drake die Nummer 1.
Tourismus
Der Tourismus hat in Nigeria wenig Bedeutung und trägt weniger als 1 % zum BSP bei. Nigeria ist touristisch kaum erschlossen.
Außenhandel
Da Nigeria in erster Linie Rohöl exportiert, ist die Handelsbilanz stark von der Entwicklung des Ölpreises abhängig.
Zu den wichtigsten Handelspartnern zählen China, die USA, Indien, die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (vor allem Frankreich, die Niederlande, Spanien, Deutschland), Großbritannien, Brasilien und Südafrika. China bleibt an der Spitze der Herkunftsländer von Importen nach Nigeria. Inzwischen hat Indien die USA als Hauptabnehmer des nigerianischen Erdöls abgelöst. Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Nigeria betrug 2015 ca. 2,9 Milliarden EUR (2014: 5,4 Milliarden EUR). Damit ist Nigeria nach Südafrika immer noch zweitwichtigster Handelspartner Deutschlands in Subsahara-Afrika. Exportiert wurden aus Deutschland 2015 Güter im Wert von rund 1,0 Milliarden EUR (2014: 1,4 Milliarden EUR), v. a. Maschinen, Fahrzeuge sowie chemische Erzeugnisse. Der Wert der deutschen Importe (v. a. Rohöl) sank 2015 auf 1,9 Milliarden EUR (2014: 3,95 Milliarden EUR), was v. a. dem Preisrückgang beim Rohöl geschuldet ist.[295]
Da Nigeria seit 2022 vermehrt Importgüter selbst erzeugt, zum Beispiel wie oben erwähnt
- die Dangote-Raffinerie in Lekki,
- die Düngemittelproduktion in Lekki,
- die Reismühle in Imota,
- die Produktion bislang importierter Trikes („Kekes“),
müsste sich dies nach 2022 positiv auf Nigerias Handelsbilanz auswirken.
Kennzahlen
Jahr | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
Veränderung in % gg. VJ | 8,2 | 6,8 | 6,3 | 6,9 | 7,8 | 4,9 | 4,3 | 5,4 | 6,3 | 2,7 | −1,6 | 0,8 | 1,9 | 2,2 | −1,8 | 3,8 |
absolut (in Mrd. USD) | je Einwohner (in Tsd. USD) | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 2005 | 2010 | 2021 | Jahr | 2005 | 2010 | 2021 |
BIP in Mrd. $ | 176 | 361 | 441 | BIP je Einw. (in Tsd. $) | 1,3 | 2,3 | 2,1 |
Entwicklung des Außenhandels (GTAI)[299] in Mrd. US-Dollar und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
2016 | 2017 | 2018 | ||||
Mrd. USD | % gg. VJ | Mrd. USD | % gg. VJ | Mrd. USD | % gg. VJ | |
Einfuhr | 35,2 | +4,0 | 28,9 | −17,9 | 36,5 | +26,1 |
Ausfuhr | 32,9 | −32,1 | 40,7 | +23,8 | 52,9 | +29,9 |
Saldo | −2,3 | +11,8 | +16,4 |
Export (in Prozent) nach | Import (in Prozent) von | ||
---|---|---|---|
![]() | 15,9 | ![]() | 19,4 |
![]() | 10,7 | ![]() | 11,4 |
![]() | 10,1 | ![]() | 10,8 |
![]() | 7,9 | ![]() | 8,5 |
![]() | 6,4 | ![]() | 7,3 |
![]() | 6,1 | ![]() | 5,2 |
![]() | 4,2 | ![]() | 2,9 |
![]() | 38,7 | ![]() | 34,5 |
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 21,2 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 11,4 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,4 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP).[300]
Die Staatsverschuldung betrug 2016 75,5 Mrd. US-Dollar oder 18,6 % des BIP.[301] Rund 70 Prozent der Steuereinnahmen kommen aus dem Ölsektor.[302] Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung zahlt in Nigeria Steuern. Der Staat verliert zudem jedes Jahr Milliarden an Einnahmen durch Korruption. Von der Ratingagentur Standard & Poor’s werden die Staatsanleihen des Landes mit der Note B bewertet (Stand November 2018). Aufgrund seiner niedrigen Kreditwürdigkeit muss Nigeria hohe Zinsen auf neue Schulden zahlen.[303]
2009 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) folgender Bereiche:
Soziales
Unter der Armutsgrenze
Laut des International Monetary Fund lebt (Stand 2017) leben 32 % der Bevölkerung Nigerias in extremer Armut und muss mit weniger als 2,15 US-Dollar am Tag auskommen.[305] Die Weltbank konstatierte im März 2022, dass die Anzahl armer Nigerianer in der Covid-Zeit um 5 Millionen auf 95,1 Millionen angestiegen sei.[306] 40 % der Nigerianer leben demnach unterhalb der von der Weltbank hantierten Armutsgrenze von 1,90 USD.[307]
Die vom IMF und von der Weltbank international verwendeten Grenzbeträge berücksichtigen nicht die vor Ort geltende Kaufkraft eines US-Dollars[308]. Die Methodik ist darum nicht unumstritten[309][310]. Trotz der zweifellos in Nigeria vorhandenen Slums lässt sich beispielsweise der Umstand, dass 92 % der Männer und 88 % der Frauen in Nigeria ein Mobiltelefon besitzen[280], nur schwer mit den von IMF bzw. Weltbank veröffentlichten Armutsquoten in Einklang bringen.
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2017 bei 13,4 %[311]. Insgesamt verfügte das Land im Jahr 2017 über arbeitende Bevölkerung von 60 Millionen, der größte Teil davon im informellen Sektor. Unterbeschäftigung und Jugendarbeitslosigkeit sind Probleme.[311]
So wie bei anderen Werten in diesem Artikel muss die Arbeitslosenquote kritisch gesehen werden und darf man keine Denkmuster westlicher Länder anwenden. Es gibt in Nigeria keine Arbeitslosenversicherung, kein Hartz IV und darum auch keine Behörde, die über objektiv nachvollziehbare Werte verfügt. Die wenigsten Beschäftigungsverhältnisse sind durch einen schriftlichen Vertrag geregelt. Damit ist die statistische Erfassung der Arbeitslosigkeit in Nigeria eine unsichere Angelegenheit.
Gewerkschaften
Insgesamt sind 29 Industriegewerkschaften im Dachverband Nigeria Labour Congress (NLC) zusammengeschlossen. Ferner gibt es auch Gewerkschaften leitender Angestellter sowie Gewerkschaften von Freiberuflern.[312]
Streiks
In den letzten 23 Jahren (Stand September 2022) haben die Universitätsangestellten von Nigeria 17 Mal bzw. 57 Monate lang gestreikt.[313] Dadurch fiel landesweit das Sommersemester 2022 aus.[314]
Gesundheit
Jahr | Lebenserwartung in Jahren | Jahr | Lebenserwartung in Jahren |
---|---|---|---|
1960 | 37,2 | 1990 | 46,1 |
1965 | 39,3 | 1995 | 46,1 |
1970 | 41,2 | 2000 | 46,4 |
1975 | 43,4 | 2005 | 48,7 |
1980 | 45,5 | 2010 | 51,3 |
1985 | 46,3 | 2015 | 53,0 |
Entwicklung der Kindersterblichkeit (Tode pro 1000 Geburten)[37]
Entwicklung der Lebenserwartung[37]
Kranke, Arme und Alte sind auf Familienhilfe angewiesen, nur Regierungsbedienstete kommen in den Genuss öffentlicher Fürsorge. Niedrige Einkommen, die schnell wachsende Bevölkerung und die leere Staatskasse führten zum Scheitern aller Pläne, ein Gesundheits- und Rentensystem zu schaffen. Epidemien fordern unter der unterernährten und schlecht versorgten Landbevölkerung oft Tausende von Opfern. Der erste Ausbruch von Ebolafieber in Nigeria (in Lagos und Port Harcourt) im Zuge der Ebolafieber-Epidemie 2014 konnte jedoch recht schnell eingedämmt werden.[316]
Die Gesundheitsbehörde National Agency for Food and Drug Administration and Control (NAFDAC) wurde 1993 gegründet und bis 2009 unter der Führung von Dora Akunyili zu einer starken Organisation ausgebaut.[317]
Wegen des aus religiösen Gründen verhängten Impfverbots in nördlichen Teilen Nigerias wurden 2004 fast zwei Drittel der weltweit über 1250 Polio-Fälle (Kinderlähmung) in Nigeria registriert. Damals hatten die Behörden die Impfungen ausgesetzt, nachdem muslimische Geistliche das Gerücht verbreiteten, der Impfstoff mache unfruchtbar. Auch in die angrenzenden Länder wurde Polio durch dieses Verbot transportiert. Nachdem die WHO 2015 Nigeria von der Liste der Länder gestrichen hatte, in denen Polio endemisch ist, wurde August 2016 wieder bei zwei Kindern mit Lähmungserscheinungen der Polio-Virus diagnostiziert.[318]
Die Kindersterblichkeit konnte stark gesenkt werden. 1950 starben ein Drittel der Kinder vor ihrem 5. Geburtstag, im Jahr 2017 sind es noch ein Zehntel.[37]
Die Trinkwasserversorgung im Land ist wie in den Nachbarstaaten Niger und Tschad sehr schlecht. Zugang zu sauberem Trinkwasser, seit 2010 ein offizielles Menschenrecht der UNO, hatte 2010 laut WHO und UNICEF nicht einmal jeder zweite nigerianische Bürger.[319]
Nigeria kämpft seit 2017 gegen das Affenpockenvirus.[320]
Bildung
2017 betrug der Bildungsetat 5,94 Prozent des Bruttoinlandsprodukts[321], dies ist etwas mehr als in Österreich oder den Niederlanden (beide 5,5 %) oder in Deutschland (4,8 %). Weltweit liegt Nigeria damit auf dem 37. Platz (von 180 Ländern). Nigeria bietet kostenlose, staatlich geförderte Bildung an.
Dennoch steht es um Bildung in Nigeria nicht gut. Der Schulbesuch ist auf keiner Stufe verpflichtend, und bestimmte Gruppen wie Nomaden und Behinderte sind unterversorgt. Die Einschulungsquote von 93 Prozent ist im Vergleich zu den Nachbarstaaten relativ hoch. Dennoch besuchen inzwischen nur etwa 50 Prozent aller Kinder im Schulalter eine Schule. Mindestens 10,5 Millionen Kinder gehen in Nigeria nicht zur Schule - das ist die höchste Quote der Welt. Ein ganzes Drittel der nigerianischen Kinder geht nicht zur Schule, und jedes fünfte Kind in der Welt, das nicht zur Schule geht, ist ein nigerianisches[322]. Schätzungsweise 35 % der nigerianischen Kinder, die eine Grundschule besuchen, gehen nicht weiter zur Sekundarschule. Im Jahr 2021 hat die Hälfte aller nigerianischen Kinder keine weiterführende Schule besucht[322].
Das Bildungssystem besteht aus einer sechsjährigen Grundschule, einer dreijährigen Junior Secondary School, einer dreijährigen Senior Secondary School und einer vier-, fünf- oder sechsjährigen Universitätsausbildung, die mit einem Bachelor-Abschluss endet[323]. Die Regierung hat die Aufsicht über die Universitätsausbildung. Das tertiäre Bildungswesen in Nigeria besteht aus (öffentlichen und privaten) Universitäten, Polytechnischen Hochschulen, Monotechnischen Hochschulen und Pädagogischen Hochschulen. Das Land verfügt über insgesamt 138 Universitäten, von denen sich 40 in Bundesbesitz, 39 in staatlichem Besitz und 59 in privatem Besitz befinden. Nigeria belegte im Jahr 2021 Platz 118 im Global Innovation Index, gegenüber Platz 114 im Jahr 2019.
Die nigerianischen Studenten konzentrieren sich stark auf Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT), was dazu führt, dass sich viele Studenten sowohl im Grundstudium als auch im Aufbaustudium für Studiengänge wie Ingenieurwesen, Mathematik, Gesundheitsberufe usw. einschreiben. Kunst (Kunst/Angewandte Kunst), Sozialwissenschaften und andere verwandte Studiengänge sind in Nigeria nach wie vor ein sich entwickelnder Sektor mit einer Einschreibequote von weniger als 20 %[324].
Neben dem westlichen Schulsystem gibt es in Nigeria das islamische Schulsystem der Madrasas. Dieses hat seit den 1970er Jahren eine starke Expansion erfahren.[325] Ein besonders wichtiges Zentrum islamischer Bildung ist Ilorin, wo die Ansaru 'l-Islam Society 1947 eine Schule aufbaute, die westliche und islamische Bildung miteinander kombiniert. Schon 1962 wurde außerdem ein Zweiginstitut der al-Azhar-Universität in Ilorin eröffnet.[326]
Kriminalität
Neben den allgemeinen Kriminalitätsformen treten drei Kriminalitätsfelder immer wieder in den Fokus des öffentlichen Interesses: Entführungen, Vorschussbetrug/Romance Scam und Erdöldiebstahl.
Entführungen
In Nigeria sind Entführungen keine Seltenheit. In der ersten Jahreshälfte von 2021 alleine wurden 3.000 Personen entführt[327]. Dahinter stehen in der Regel kriminelle Banden, der verbliebene Rest von Boko Haram oder Rebellenorganisationen. Bei Boko Haram steht die Terrorisierung der einheimischen Bevölkerung bzw. die Demonstration der Regierungsohnmacht im Vordergrund[328]. Entsprechend sind die Entführten vor allem Einheimische[329][330].
Kriminellen Banden kommt es auf die Erzielung eines möglichst hohen Lösegeldes an. Die meisten Geiseln kommen nach Zahlung eines Lösegeldes nach einigen Tagen wieder frei. Ausländer, die sich für eine Organisation oder für ein Unternehmen in Nigeria aufhalten, sind hier einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, da die Kidnapper hoffen, dass diese Organisation/dieses Unternehmen höhere Lösegelder aufbringen kann, als dies bei Privatpersonen der Fall ist[331].
Vorschussbetrug/Romance Scam
Weitere bekannte Kriminalitätsformen sind der Vorschussbetrug und der Romance Scam[332]. 2002 wurde deswegen die Regierungsbehörde Economic and Financial Crimes Commission (Kommission für Wirtschafts- und Finanzverbrechen) gegründet, welche zur Aufgabe hat, Formen der Wirtschaftskriminalität wie Vorschussbetrug und Geldwäsche zu bekämpfen und zu ahnden.
Erdöldiebstahl, unfachmännische Destillation
Einheimische im Nigerdelta zapfen die Pipelines zwischen Erdölplattform und Ölhafen mit bescheidenen technischen Mitteln an und destillieren aus dem Erdöl die kommerziell interessanten Komponenten wie Naphtha (Rohbenzin), Diesel und Kerosin (wird in Nigeria mancherorts zum Kochen verwendet) heraus. Beides geschieht amateurhaft und sorgt an sich bereits für eine Belastung der Umwelt, wird aber durch die Erzeugung von Schweröl durch unfachmännische Raffinierung mengenmäßig in den Schatten gestellt.
Nigerias reguläre Raffinerien liegen (Stand 2022) schon seit einigen Jahren wegen Renovierung still bzw. sind noch nicht fertiggestellt (Dangote-Raffinerie). Es dürfte darum eigentlich in Nigeria kein Schweröl geben.
Bei den illegalen, von Einheimischen betriebenen Raffinerien, die aus dem gestohlenen Erdöl die in Verbrennungsmotoren und Generatoren brauchbaren, mittleren Kohlenwasserstoffe herausdestillieren, fallen zwangsläufig im kurzkettigen Bereich explosive Gase wie Propan und Butan, sowie die längerkettigen Schweröle an. Reguläre Raffinerien cracken dieses Schweröl unter erheblichem technischem Aufwand ("residue fluid cracking") zu Naphtha, Diesel und Kerosin. Bei illegalen Raffinerien fehlen dazu in der Regel Wille und Mittel. Die anfallenden Schweröle werden in großen Mengen (Quellen sprechen von 150.000 Barrel am Tag[333], dies entspricht der Menge, die in einer größeren Raffinerie pro Tag anfällt und gecrackt wird) in die Mangrovenwälder geleitet und verursachen einen erheblichen Schaden an der Umwelt[334]. Dass die Bewohner des Nigerdeltas damit ihre eigene Lebensgrundlage ruinieren, begründet ein gewisser Osaja in der Saudigazette vom 27. April 2022 wie folgt: „Ist es nicht besser, in einer verschmutzten Umwelt zu leben, als zu verhungern? Werden Sie etwas riechen, wenn Sie hungrig sind? Wenn der Grund für die Umweltverschmutzung darin besteht, genug Geld für das Leben aller zu erwirtschaften, vergisst man sogar, dass es eine Umweltverschmutzung gibt“[335]. Der Artikel der Saudigazette erwähnt auch die opulente Villa und die davor geparkten "Luxussportwagen" des besagten Osaja. Das Argument "Hunger" relativiert sich dadurch.
Korruption
Durch Korruption gehen einer Volkswirtschaft Milliardenbeträge verloren. Nigeria liegt im Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 2022 der Organisation Transparency International auf Platz 154 von 180 Ländern (mit dem 180. Platz als dem schlechtesten Wert).[336] Beim CPI-Index wird nicht nach Arten der Korruption spezifiziert (Bestechung, Untreue im Amt etc.) und er lässt offen, ob es sich z. B. um absolute Häufigkeit der Bestechungen, Anteil der bestechlichen Beamten oder um geschätzte Beträge handelt. Die CPI-Methodik wird darum ihrerseits kritisch hinterfragt.[337] Die Ergebnisse seien zu einseitig („biased“).[338][339][340]
2015 wurde Präsident Buhari als „Saubermann“ mit Versprechungen, gegen die Korruption vorzugehen, ins Amt gewählt und 2019 bestätigt. Buhari selbst bezog beispielsweise nach der Wahl 2015 demonstrativ keine Villa, sondern eine Mietwohnung in der Hauptstadt und startete eine Anti-Korruptionskampagne. 2022, am Ende seiner zweiten Amtszeit, scheint diese Kampagne stillschweigend eingestellt worden zu sein.[341] Schmiergeldzahlungen und Veruntreuung von Steuergeldern bleiben in Nigeria weit verbreitet.[342]
Infrastruktur
Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Nigeria 2018 den 110. Platz unter 160 Ländern.[343]
Straßenverkehr
Nigeria hat das größte Straßennetz in Westafrika. Es umfasst rund 200.000 km, von denen 60.000 km asphaltiert sind. Auf Nigerias Straßen und Autobahnen werden 90 % des gesamten Personen- und Güterverkehrs abgewickelt. Es trägt im Jahr 2020 mit 2,4 Billionen N (6,4 Mrd. $) zum BIP bei. Der Ölboom der 1970er Jahre ermöglichte einen Ausbau des Straßennetzes, so dass Nigeria als der für den Verkehr am besten erschlossene Staat Subsahara-Afrikas gelten kann.[344] Zumindest alle Hauptstädte der Bundesstaaten sind an das Fernstraßennetz angebunden; besonders stark frequentierte Strecken sind durch Schnellstraßen verbunden, beispielsweise Lagos und Ibadan (Schnellstraße A 5), Lagos und Benin City (A 121), Onitsha und Enugu (A 232) oder Kano und Kaduna (A 2).
35.000 km des Straßennetzes fallen in die Zuständigkeit der Bundesregierung. Unter der zweiten Buhari-Administration wurde das Budget für die Instandhaltung und den Ausbau dieser 35.000 km in regelmäßigen Abständen von 295 Mrd. Naira (819 Mio. USD) im Jahr 2018 auf 563 Mrd. Naira (1,3 Mrd. USD) im Jahr 2022 fast verdoppelt. Verantwortlich für dieses Budget (Stand September 2022) ist Minister Fashola, einer der angesehensten Politiker Nigerias. Unter ihm wurden die Autobahnverbindungen wichtiger Wirtschaftszentren wie Lagos-Ibadan, Lagos-Badagry und Enugu-Onitsha erneuert.[345]
Der Rest des Straßennetzes ist Sache der einzelnen Bundesstaaten und daher in sehr unterschiedlichem Zustand, je nachdem, in welchem Bundesstaat man sich befindet. Überraschenderweise erhalten wirtschaftlich starke Bundesstaaten wie Lagos, Anambra und Rivers besonders schlechte Bewertungen.[346] Die meisten Straßen wurden in den 1980er und frühen 1990er Jahren gebaut. Schlechte Wartung und minderwertige Materialien haben den Zustand der Straßen verschlechtert. Das Reisen ist sehr schwierig. Vor allem während der Regenzeit ist die Benutzung von Nebenstraßen aufgrund von Schlaglöchern manchmal fast unmöglich.[347] Wegelagerer nutzen diese Situation häufig für ihre kriminellen Zwecke aus.[348][349]
Schlecht befestigte Straßen, überhöhte Fahrgeschwindigkeiten und fehlende oder nur spärlich vorhandene Verkehrszeichen führen besonders im Südosten des Landes zu einer großen Zahl von Verkehrsunfällen.[350] Im Jahr 1988 verloren mehr als 9000 Menschen auf den nigerianischen Straßen ihr Leben.[351] 2013 lag die Anzahl der Verkehrstoten bei 35.621 Personen. Zum Vergleich: In Deutschland gab es im selben Jahr 3540 Tote im Straßenverkehr.[352]
Bis 1972 herrschte Linksverkehr in Nigeria.
Brücken
Im Jahr 2022 werden landesweit siebenunddreißig Brücken gewartet und repariert, einige davon sind schon seit Jahrzehnten fällig.[353] Darunter ist die Brücke vom Festland nach Bonny Island, von der aus das gleichnamige Rohöl[354] verladen wird. Außerdem das Loko-Oweto-Brückenprojekt, die Third Mainland Bridge in Lagos, die Murtala Mohammed Bridge in Koton Karfi und die Isaac Boro Bridge in Port Harcourt. Weitere sind die Chanchangi-Brücke im Bundesstaat Niger und die Tambuwara-Brücke in Kano.[355]
Die zweite Nigerbrücke bei Onitsha steht kurz vor der Vollendung (Stand Januar 2022).
Schienenverkehr
Das von der Nigerian Railway Corporation betriebene Schienennetz beläuft sich auf 3505 km. Es ist in Kapspur (1067 mm) und Normalspur (1435 mm) errichtet und befindet sich in einer allgemein guten Verfassung, nachdem es mit chinesischer Hilfe instand gesetzt wurde. Die Zahl der einsatzfähigen Eisenbahnfahrzeuge ist allerdings sehr beschränkt.
- Kapspur
Die Nigerian Railway Corporation betreibt ein 3505 Kilometer langes Streckennetz in Kapspur bestehend aus folgenden Strecken:
- Lagos–Agege–Ifaw–Ibadan–Ilorin–Minna–Kaduna–Zaria–Kano, 1126 Kilometer
- Ifaw–Ilaro, 20 Kilometer
- Minna–Baro, 155 Kilometer
- Zaria–Kaura Namoda, 245 Kilometer
- Kano–Nguru
- Kaduna–Kafanchan–Kuru–Bauchi–Maiduguri, 885 Kilometer
- Kuru–Jos, 55 Kilometer
- Kafanchan–Makurdi–Enugu–Port Harcourt, 737 Kilometer
Im Bau ist die 1443 km lange Eastern Rail Line von Port Harcourt nach Maiduguri seit dem 9. März 2021. Die Baumaßnahmen umfassen dabei die Renovierung bzw. den Wiederaufbau bestehender Strecken. Zu diesem Projekt gehören auch neue Zweigstrecken nach Owerri und Damaturu, die die Gesamtlänge 2044 km erhöhen. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant.[356][357]
Die Mittel für die unter chinesischer Leitung zu bauende Bahnstrecke Lagos–Calabar entlang der nigerianischen Küste wurden zwar Anfang 2021 freigegeben, der Baubeginn scheint sich aber auf einen Termin nach der nigerianischen Parlamentswahl 2023 zu verzögern.[358]
Die Strecke nach Gusau ist seit dem Einsturz einer Brücke seit 2002 gesperrt.[359]
Das Netz der NRC hat noch keine Verbindung zum Bahnnetz benachbarter Staaten. Im Februar 2021 wurde jedoch mit geplanter Inbetriebnahme 2023 unter der Federführung der portugiesischen Mota-Engil SGPS SA mit dem Bau einer Kapspurverbindung von Kano nach Maradi, der zweitgrößten Stadt im Niger, begonnen, die eine der ersten Bahnstrecken in Niger sein wird.[360]
- Normalspur
Im Landesinneren entwickelt sich ein Normalspurnetz.
Die älteste Normalspurstrecke ist die ursprünglich 217 Kilometer lange Strecke von Oturkpo zum Stahlwerk Ajaokuta. Eine frühere Normalspurstrecke von 51,5 Kilometer Länge wurde zwischen den Itakp-Minen und dem Stahlwerk in Ajaokuta betrieben. Am 29. September 2020 wurde ein Ausbau, die Warri–Itakpe Railway, offiziell von Präsident Muhammadu Buhari in einer virtuellen Zeremonie eröffnet.[361] 2018 waren zwei Mal Mitarbeiter der China Civil Engineering Construction, die an diesem Projekt arbeiteten, durch „Banditen“ angegriffen worden.[362] Passagierzüge verkehren auf der Normalspurstrecke seit Oktober 2020[363] und Frachtzüge seit April 2021.[364] Es gibt auch hier Pläne für einen Ausbau: Von Ajaokuta nach Abuja. Die Strecke hätte damit eine Länge von 500 Kilometer. Eine weitere geplante Strecke verläuft von Port Harcourt nach Makurdi über eine Länge von 463 Kilometer.
Im Februar 2011 erfolgte der Baubeginn der Strecke Abuja–Kaduna[365] durch die chinesische Baugesellschaft CCECC, deren Einweihung schließlich am 26. Juli 2016 erfolgte. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 870 Millionen US-Dollar. Für die 186,5 Kilometer lange Strecke, die in Idu 20 Kilometer westlich des Zentrums von Abuja beginnt, benötigen die Schnellzüge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h zwei Stunden Fahrzeit. Im August 2020 vermeldete die NRC, dass ca. 50 % der Einnahmen ihres gesamten Schienennetzes (ca. 4000 km) von der Normalspurstrecke Abuja-Kaduna (186 km) generiert würden.[366][367][368] Dass Nigerianer zwischen der Hauptstadt Abuja und der nächstgrößeren Stadt Kaduna gerne den Zug nehmen, hat auch sehr ernste Gründe. Die „Autobahn“ zwischen beiden Städten ist nämlich ständiges Ziel von Straßenräubern. Eine Zugreise ist damit für die Einwohner beider Städte die sicherere Alternative zum Auto. Ein Zugreisender meint 2019: „Ich wurde entführt und jetzt reise ich nur noch mit dem Zug!“[369] Auch Prominente sind betroffen: Noch am 20. November 2021 starb der Gouverneurskandidat für den Bundesstaat Zamfara Sagir Hamidu auf dem besagten Expressway Abuja-Kaduna bei einem Überfall.[370] Die Zugreisende Agatha Ameh meint: „Manche Leute reisen immer noch über die Straße, weil es billiger ist. Ich bevorzuge den Zugverkehr jeden Tag und zu jeder Zeit. Er ist sicherer, einfacher und sogar schneller.“ Sie lobt besonders die E-Ticketing-Plattform der Strecke Abuja-Kaduna.[371]
Die zweigleisige Strecke Lagos–Ibadan wurde seit März 2017 durch die CCECC gebaut und am 10. Juni 2021 im neuen Hauptbahnhof von Lagos eingeweiht.[372] Sie ist 157 km lang und führt über Abeokuta. Sie ist die erste zweigleisige Normalspurstrecke in West-Afrika. Eine Fahrt Lagos-Ibadan dauert zweieinhalb Stunden, halb so lange wie die entsprechende Autofahrt. Alle Abteile (Standardklasse, Business Class und First Class) sind klimatisiert und haben drei Overhead-Bildschirme. Die Fensterplätze sind mit Steckdosen und USB-Ladestationen ausgestattet.[373] Kritisiert wird, dass Tickets nicht online und nur gegen Barzahlung erhältlich sind, sowie, dass in beiden Richtungen jeweils nur zwei Fahrten am Tag stattfinden. Gelobt werden Pünktlichkeit und Reinlichkeit der Züge.[374] Die weiterhin bestehenden Kapspurgleise sollen von der „Roten Linie“ der im Bau befindlichen S-Bahn von Lagos, der Lagos Light Rail, mit benutzt werden. Seit Januar 2022 finden an Freitagen und Samstagen drei Fahrten statt.[375] Die Ausschreibung für die Betreiber elektronischer Fahrscheinbestellungen läuft (Stand Februar 2022).[375]
Entlang aller neuen Normalspurstrecken wurden moderne Bahnhofsgebäude errichtet. Der neue Hauptbahnhof von Lagos, Mobolaji Johnson, etwa bietet z. B. klimatisierte Warteräume, behindertengerechten Zugang zu den Gleisen, flughafenähnliche Anzeigetafeln der Abfahrtzeiten, saubere Toiletten, ausgebildetes Personal für medizinische Notfälle etc.
Flugverkehr
Es gibt in Nigeria 22 Flughäfen mit asphaltierten Start- und Landebahnen. 21 weitere Pisten dienen hauptsächlich der Luftwaffe oder Ölfirmen. Für den Betrieb der Flughäfen ist die Behörde Federal Airports Authority of Nigeria zuständig. Steigende Kosten für Flugzeuge führten in den letzten Jahrzehnten zu einem Abbau des Inlandflugnetzes.
Geschichtliche Entwicklung
2009 flogen insgesamt 12.526.464 Fluggäste mit insgesamt 221.272 Flügen in Nigeria. 3.012.726 der Fluggäste flogen von den elf internationalen Flughäfen ins Ausland. Insgesamt 82 % der Fluggäste flog von den vier größten Flughäfen Ikeja/Lagos, Abuja, Kano und Port Harcourt ab. Unter diesen nimmt Lagos noch einmal eine herausgehobene Stellung war. Alleine dieser Flughafen fertigte 2009 insgesamt 5.644.572 Fluggäste ab.[376]
Die staatliche Fluglinie Nigeria Airways war 2003 hoffnungslos überschuldet und wurde von der britischen Virgin Group aufgekauft; seit dem 28. Juni 2005 flog sie unter dem Namen Virgin Nigeria Airways. Ende 2008 kündigte die Virgin Group den Rückzug aus der Fluggesellschaft an, so dass seit September 2009 die Fluggesellschaft als Nigerian Eagle Airlines firmiert. Zur größten Fluggesellschaft in Nigeria zählt mittlerweile die 2004 gegründete Arik Air. Sie besitzt eine Flotte von über 20 Flugzeugen und bedient nationale sowie internationale Ziele.
Am 29. Oktober 2006 forderte der Absturz einer Boeing 737-200 der Fluggesellschaft ADC Airlines in der Nähe des Flughafens von Abuja rund 100 Menschenleben. Unter den Passagieren befand sich auch Mohammadu Maccido, der Sultan von Sokoto. Bereits in den Jahren zuvor war es in Nigeria zu mehreren Flugzeugabstürzen mit vielen hundert Todesopfern gekommen.[377]
Am 3. Juni 2012 stürzte der Dana-Air-Flug 9J-992 der nigerianischen Fluglinie Dana Air von Abuja nach Lagos auf einen dicht besiedelten Stadtteil Lagos. An Bord befanden sich 147 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder. Es gab keine Überlebenden.[378][379]
„Air Nigeria“, ein neuer Anlauf
Am 24. November 2021 kündigte der Bundesminister für Luftverkehr Sirika an, dass seine Regierung die 2012 aufgelöste nationale Luftgesellschaft Air Nigeria neu gründen und bis April 2022 den Flugverkehr aufnehmen wolle. Dazu stelle die Buhari-Administration „150 bis 300 Mio. USD“ zur Verfügung. Letztlich solle der staatliche Anteil am Gesellschaftskapital 5 % betragen. 46 % solle von lokalen Investoren kommen.[380]
Im Sommer 2022 wurde bekannt, dass Nigeria die nationale Fluggesellschaft Nigeria Air mit drei Wet-Lease-Flugzeugen starten wird. Wet-Lease bedeutet, dass ein Flugzeug einschließlich Besatzung und möglicherweise auch Treibstoff gemietet wird. „Wir werden eine Mischung aus Airbus und Boeing haben, weil jede Fluggesellschaft, die groß werden will, beide verwendet“, sagte Luftfahrtminister Senator Hadi Sirika im August 2022.[381] Eine Analyse von Daily Trust[382] ergab, dass die Bundesregierung im Durchschnitt 100.000 Euro monatlich für das Leasen eines Flugzeugs ausgibt, was sich auf 300.000 Euro monatlich für die drei Flugzeuge beläuft.[383]
Häfen, Wasserwege
- Die Länge der Wasserwege beläuft sich auf 8575 km.
- Freihafen für die Öl- und Gas-Industrie: Onne
- Ölverladung:
- ExxonMobil: Qua-Iboe (Fluss) 4° 32′ 30″ N, 7° 59′ 0″ O.
- Royal Dutch Shell: Forcados 5° 21′ N, 5° 21′ O; Bonny (Insel) 4° 25′ N, 7° 9′ O
- Überseehäfen finden sich in Lagos, Calabar, Warri und Port Harcourt
Telekommunikation
Nigeria ist Afrikas größter IKT-Markt. Hier gibt es 82 Prozent der Telekommunikationsabonnenten des Kontinents und 29 Prozent der Internetnutzung.[284] Im weltweiten Vergleich belegt Nigeria Platz 11 bei der absoluten Anzahl der Internetnutzer und Platz 7 bei der absoluten Anzahl von Handys.[285][286] Volkswirtschaftlich trägt der IKT-Sektor seit über 10 Jahren über 10 % zum nigerianischen Bruttosozialprodukt bei.[284]
Stromversorgung
Im Jahr 2005 wurden 22,53 Milliarden kWh elektrische Energie erzeugt, davon 7,87 Milliarden aus Wasserkraftwerken und 14,66 Milliarden aus Wärmekraftwerken.[384] Jedoch haben nur 40 % der Haushalte Zugang zu elektrischer Energie; diese sind vor allem in den städtischen Räumen. Die Stromerzeugung fluktuiert stark, was an der Unzuverlässigkeit der Kraftwerke und an der häufig unterbrochenen Versorgung mit Primärenergie liegt. Im Jahr 2008 waren von insgesamt 111 installierten Generatoren in Kraftwerken 58 Generatoren in nicht funktionsfähigem Zustand, was einer Quote von mehr als 50 % entspricht.[385] Stromausfälle gehören zur Tagesordnung, viele Haushalte müssen sich deshalb oft mit eigenen und mit Diesel angetriebenen Stromerzeugungsaggregaten behelfen, was die Energiekosten erhöht. Die Maßnahmen der Regierung Nigerias waren bisher vor allem organisatorischer Natur: die National Electric Power Authority, das frühere staatliche Monopol, wurde in die Power Holding Company of Nigeria (PHCN) umgewandelt, die wiederum in 18 Unternehmen aufgespalten wurde, welche zur Privatisierung anstehen. Daneben wurde eine Regulierungsbehörde geschaffen, welche die privaten Unternehmungen beaufsichtigen soll. Die Privatisierung war bisher jedoch nicht besonders erfolgreich, da Nigeria von Investoren als sehr riskanter Markt eingeschätzt wird.[386][387]
Der Strombedarf wird mit Stand 2008 zu 39 % aus Gaskraftwerken, zu 35 % aus Wasserkraftwerken und zu 24 % aus Ölkraftwerken gedeckt. Die Netzspannung für Endkunden beträgt 240 V bei einer Netzfrequenz von 50 Hz. Technisch besteht das Stromnetz auf Übertragungsnetzebene aus einem Hochspannungsnetz mit einer Nennspannung von 330 kV und einer Leitungslänge von 2200 km. Als Verteilnetz, primär in Ballungsräumen, kommt die Spannungsebene mit 132 kV mit einer Leitungslänge von 809 km zur Anwendung. Die durchschnittlichen Übertragungsverluste sind, da die Leitungen und Leistungstransformatoren meist überlastet sind, mit 30 % bis 35 % sehr hoch.[385] Stand der Technik wären Verluste um 6 %. Da sich das Stromnetz praktisch permanent im gestörten Zustand befindet, kommt es laufend zu Spannungseinbrüchen und Stromausfällen.[388]
Wasserversorgung
Die Kontrolle der öffentlichen Wasserversorgung liegt in Nigeria in der Obhut der Bundesstaaten und unterscheidet sich dadurch je nach Bundesstaat.[389] Insbesondere im Nordosten, welcher zur Sahelzone gehört, herrscht ein hoher Wassermangel. Ein öffentliches Wasserleitungsnetz wie es in Industrieländern üblich ist, gibt es in Nigeria zudem meist nicht. Stattdessen sammeln viele Haushalte ihr Trink- und Nutzwasser in Wassertanks, welche beispielsweise mit Grundwasser vollgepumpt werden, Regenwasser sammeln oder von einem Wassertankfahrzeug aufgefüllt werden. Ärmere Menschen entnehmen das Wasser an einer zentralen Wasserentnahmestelle und tragen es in Eimern nach Hause.
Kultur

Die nigerianische Kultur ist nicht nur von Traditionen und kulturellen Einflüssen der zahlreichen Ethnien durchsetzt, sondern auch durch islamisch-arabische Einflüsse im Norden und europäische Einflüsse im Süden geprägt.
- Nationalfeiertag: 1. Oktober (Tag der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahre 1960)
- Sehenswürdigkeiten: Reiches künstlerisches Erbe, insbesondere Skulpturen und Holzschnitzereien aus Benin und Ife
- Die Terrakotten der eisenzeitlichen Nok-Kultur sind weltweit bekannt, jedoch bei weitem nicht die ältesten Hinterlassenschaften nigerianischer Vorgeschichte.
- Film: Aus Nollywood werden Filme und Soaps nach ganz Afrika ausgestrahlt. Einige nigerianische Drehbuchautoren konnten ihre Skripte nach Hollywood verkaufen.
- Sport: Sportlich international bekannt wurde das Land vor allem durch die Nigerianische Fußballnationalmannschaft.
Musik
Nigerianische Musik vor 2012
Der vielleicht berühmteste Musiker Nigerias ist der Erfinder des Afrobeat Fela Anikulapo Kuti, der mit seiner Band „Africa 70“ im „Shrine“ in Lagos legendäre Konzerte gab. Weitere charakteristische Musikstile sind etwa Jùjú, Apala, Fuji oder Sakara.
Im Bereich Pop-Musik waren in Europa lebende nigerianische Musiker wie Sade Adu oder Dr. Alban in den 1980er und 1990er Jahren sehr erfolgreich. In Deutschland gehört Nneka zu den bekanntesten nigerianischen Popmusikerinnen. Einer der ganz wenigen nigerianischen Künstler, die in Nigeria leben und in Deutschland kommerziellen Erfolg hatten, ist D’Banj. Er erreichte im Sommer 2012 mit Oliver Twist sogar die deutschen und britischen Single-Charts.[390]
Afrobeats: Der internationale Durchbruch
Im Gegensatz zu Afrobeat ist das westafrikanische Afrobeats seit 2018 weltweit erfolgreich. Daran sind vor allem nigerianische Künstler beteiligt. Dem Billboard Magazine zufolge ist der nigerianische Afrobeats das am schnellsten wachsende Genre in den Vereinigten Staaten. Afrobeats-Star CKay meinte: „Afrobeats ist der neue Pop.“[391]
Fester Bestandteil bei Preisverleihungen
Nigerianische Musiker erhalten zunehmend internationale Anerkennung. Künstler wie King Sunny Ade, Femi Kuti und Seun Kuti haben in der Vergangenheit Grammy-Nominierungen erhalten. - Burna Boy's African Giant erhielt 2020 eine Grammy-Nominierung für das beste Weltmusikalbum.[392] Sein Twice as Tall erhielt im folgenden Jahr einen Grammy für das beste globale Musikalbum. Wizkids Made in Lagos wurde 2021 in der gleichen Kategorie nominiert. Wizkids Essence featuring Tems wurde ebenfalls in der Kategorie Best Global Music Performance nominiert.[393]
Die Zusammenarbeit von Afrobeats-Künstlern mit den größten Musikstars der Welt hat zu einer weiteren globalen Bekanntheit geführt. Im Jahr 2019 nahm der US-Star Beyoncé die Dienste zahlreicher nigerianischer Stars in Anspruch, darunter Wizkid und Burna Boy. Ihr „Brown Skin Girl“ wurde bei den Grammys 2021 als bestes Musikvideo ausgezeichnet. Kidjos Album Mother Nature (2021), an dem viele nigerianische Stars mitgewirkt haben, wurde für den Preis für das beste globale Musikalbum nominiert.
Der Erfolg des nigerianischen Afrobeats führte zur Einführung der Kategorie „Bester afrikanischer Act“ bei den MTV Europe Music Awards im Jahr 2005, gefolgt von den BET Awards im Jahr 2011, die seitdem Preise in der Kategorie „Bester internationaler Act: Afrika“ vergeben.[394]
Chart-Positionen
Im Jahr 2012 erreichte D'banjs Oliver Twist Platz 9 der UK Singles Chart und Platz 2 der UK R&B Chart. Es war der erste nigerianische Afrobeats-Song, dem dies gelang. - Wizkid erreichte im Jahr 2016 an der Seite von Drake die Nummer 1.[395] - Wizkids Essence, featuring Tems, kam als Remix mit Justin Bieber in die Top Ten der US Billboard 100.[393]
Ausverkaufte Arenen
Nigerianische Popmusiker wie Wizkid, Davido und Burna Boy haben die O2 Arena in London bzw. die Accor Arena in Paris ausverkauft.[396]
Medien
Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Nigeria Platz 122 von 180 Ländern.[397] Laut dem Bericht der Nichtregierungsorganisation ist die Situation der Pressefreiheit im Land „schwierig“. Journalisten sind in Nigeria Gewalt und Einschüchterung ausgesetzt. Besonders schlecht ist die Lage für Journalisten in den Krisenregionen des Landes.
In Nigeria erscheinen etwa 25 überregionale Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 1,7 Millionen Stück. Die meisten von ihnen, wie This Day, The Guardian oder Vanguard, erscheinen auf Englisch, aber es gibt auch Zeitungen in Yoruba, Hausa und Igbo. Das für Information zuständige Regierungsorgan Nigeriafirst ist mit dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vergleichbar.
Der private Rundfunk wird von der Nigerianischen Rundfunk-Kommission (Nigerian Broadcasting Commission, NBC) kontrolliert. Die Berichterstattung über sensible Themen wird oft behindert.
Literatur
Nigeria war bereits in den 1960er Jahren ein bedeutendes Zentrum der englischsprachigen afrikanischen Literatur. Es besitzt eine Literaturszene, die – anders als die vieler anderer westafrikanischer Länder – über die Grenzen des Landes hinweg einem internationalen Publikum bekannt gemacht und teilweise auch ins Deutsche übersetzt wurde. Zu den bekanntesten Autoren gehören Wole Soyinka, der 1986 als erster Vertreter der afrikanischen Literatur den Nobelpreis für Literatur entgegennahm, und der Romancier Chinua Achebe (Things Fall Apart), Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Neben seiner literarischen Tätigkeit wurde auch der Schriftsteller Ken Saro-Wiwa bekannt, der im November 1995 von der Militärregierung unter Sani Abacha erhängt wurde.
Weitere bedeutende Autoren oder Autorinnen sind Amos Tutuola (The Palm-Wine Drinkard), Chris Abani, Cyprian Ekwensi, Buchi Emecheta, Ben Okri, Christopher Okigbo, John Pepper Clark und Chimamanda Ngozi Adichie.
Literatur
- Fatima L. Adamu: Women’s struggle and the politics of difference in Nigeria. 2006 (PDF)
- Heinrich Bergstresser, Sibylle Pohly-Bergstresser: Nigeria. (= Aktuelle Länderkunden; Beck’sche Reihe; Bd. 839.) Beck, München 1991, ISBN 3-406-33185-8.
- Heinrich Bergstresser: Nigeria: Macht und Ohnmacht am Golf von Guinea. Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-86099-672-0.
- Tom Burgis: Der Fluch des Reichtums – Warlords, Konzerne, Schmuggler und die Plünderung Afrikas, Westend, Frankfurt 2016, ISBN 978-3-86489-148-9
- Wolf-Ulrich Cropp: Schwarze Trommeln. (= Länderkunde Nigeria) Frederking & Thaler-Verlag, München 1989, ISBN 3-89405-008-X.
- Eckart Diezemann: Nigeria. Land und Leute. Kunst und Kultur. Ortsbeschreibungen mit ausführlichem Lagos-Teil. Praktische Hinweise. Goldstadt-Reiseführer, Pforzheim 1990, ISBN 3-87269-204-6.
- Kenneth Onwuka Dike: Trade and politics in the Niger Delta, 1830–1885. An introduction to the economic and political history of Nigeria. Clarendon Press, Oxford 1956 (Inhaltsverzeichnis)
- Hassan Tai Ejibunu: Nigeria’s Delta Crisis: Root Causes and Peacelessness (Memento vom 29. November 2007 im Internet Archive). – EPU Research Papers: Issue 07/07, Stadtschlaining 2007.
- Wolfgang Gieler: Nigeria zwischen Militär- und Zivilherrschaft. Eine Analyse der politischen Entwicklung seit der Unabhängigkeit 1960–1990. Lit, Münster 1993, ISBN 3-89473-975-4 (zugl. Diss., Universität Münster, 1991).
- John Iliffe: Obasanjo, Nigeria and the World. Verlag James Curry, Woodbridge, Suffolk, England 2011 ISBN 978-1-84701-027-8.
- Sani Musa: The Nigerian Political Economy in Transition. Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 2006 (PDF)
- Nigeria-Jahrbuch. Politische und ökonomische Entwicklungen in der Bundesrepublik Nigeria. Duehrkohp und Radicke, Göttingen 2000–2003 (ISSN 1617-3554)
- Eberhard Stahn: Nigeria. Reiseführer mit Landeskunde. 4. Auflage. Mai, Dreieich 1995, ISBN 3-87936-220-3.
- Muhammad Sani Umar: „Changing Islamic Identity in Nigeria from the 1960s to the 1980s: From Sufism to Anti-Sufism“ in Louis Brenner (Hrsg.): Muslim Identity and Social Change in Sub-Saharan Africa. Hurst&Company, London, 1993. S. 154–178.
Siehe auch
Weblinks
- Website der Regierung (englisch)
- Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in Nigeria
- Länderinformationen bei Auswärtigen Amt
- Detaillierte Sprachenkarten von Nigeria
- Emmanuel I. Ede: Nigeria. In: LIPortal (Überblicke zu Geschichte & Staat, Wirtschaft & Entwicklung, Gesellschaft und Alltag)
Einzelnachweise
- ↑ The World Factbook. Nigeria. People and Society. In: Central Intelligence Agency Library. Central Intelligence Agency, abgerufen am 19. Februar 2022.
- ↑ cia.gov
- ↑ World Economic Outlook
- ↑ Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2021/2022. United Nations Development Programme, New York 2022, ISBN 978-92-1001640-7, S. 274 (englisch, undp.org [PDF]).
- ↑ tagesschau.de: Wahlen in Nigeria: Richtungsweisend für ganz Afrika. Abgerufen am 23. Februar 2019.
- ↑ Die genaue Einwohnerzahl von Lagos ist schwer zu errechnen, da Lagos aus 16 Einzelstädten besteht, die zusammen mit vier weiteren Distrikten den Bundesstaat Lagos bilden. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes beträgt die Einwohnerzahl 18 Millionen; siehe Auswärtiges Amt mit Stand von September 2018, abgerufen am 12. Januar 2019.
- ↑ C. Okoko Ogba, Pius B. Utang: Vulnerability And Adaptations Of Nigeria’s Niger Delta Coast Settlements To Sea Level Rise (PDF, 3,1 MB, englisch).
- ↑ Das Biu-Plateau auf der Webseite des Global Volcanism Programms (englisch)
- ↑ Gbolagade Lameed: „Species Diversity and Richness of Wild Birds in Dagona-Waterfowl Sanctuary, Nigeria.“ In: African Journal of Environmental Science and Technology. Band 5, Nr. 10, Oktober 2011, S. 855–866 ISSN 1996-0786 (englisch)
- ↑ CHAD BASIN NATIONAL PARK (Memento vom 2. Oktober 2013 im Internet Archive) auf der Webseite des Nigeria Park Service (englisch)
- ↑ TRANSBOUNDARY DIAGNOSTIC ANALYSIS OF THE Lake Chad Basin (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Autor: DR HASSAN HARUNA BDLIYA, FEDERAL MINISTRY OF ENVIRONMENT AND HOUSING FEDERAL SECRETARIAT MAITAMA, ABUJA PDF (englisch)
- ↑ Fleuves Transfrontaliers Africains – Bilan Global. (PDF) Office International De L'eau, abgerufen am 7. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Olutoyin Fashae: Geospatial Analysis of Changes in Vegetation Cover over Nigeria. In: Bulletin of Geography. Physical geography Series. https://www.researchgate.net/publication/321953126_Geospatial_Analysis_of_Changes_in_Vegetation_Cover_over_Nigeria, Nr. 13. Nicolaus Copernicus University in Torun, 2017, ISSN 2080-7686, S. 17–27.
- ↑ Sahelian Acacia savanna – Ecoregions. In: World Wildlife Fund. Abgerufen am 9. November 2016.
- ↑ „Boundaries of Lake Chad Region“ UNEP-Publikation, PDF, 8,41 MB (englisch)
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- ↑ WWF: Western Africa: Stretching form Nigeria to Senegal (englisch)
- ↑ WWF: Western Africa: Southern Nigeria, extending into Benin (englisch)
- ↑ Nigeria auf BirdLife International (englisch)
- ↑ WWF Western Africa: Southern Nigeria (englisch)
- ↑ Elijah I. Ohimain: Environmental Impacts of oil mining activities in the Niger Delta Mangrove Ecosystem Publikation zum achten Internationalen Kongress zu Bergbauaktivitäten, Umwelt und Wasserqualität, Johannesburg, Südafrika 2002 (PDF, 175 kB, englisch)
- ↑ NIGERIA BIODIVERSITY AND TROPICAL FORESTRY ASSESSMEnt Studie der DS_AID 2008 (PDF, 2,5 MB, englisch)
- ↑ Überblick auf Nigeria Park Service (Memento vom 27. November 2013 im Internet Archive) (englisch)
- ↑ Cross River Nationalpark (Memento vom 15. März 2013 im Internet Archive) auf Nigeria National Park Service (englisch)
- ↑ Park Management Programme Chad Basin National Park (Memento vom 20. Oktober 2013 im Internet Archive) auf Nigeria National Park Service (englisch)
- ↑ The Annotated Ramsar List of Wetlands of International Importance: Nigeria (Memento vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive) (englisch)
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- ↑ Deutsche Welle (www.dw.com): Nigeria: Illegal oil refineries thrive despite government crackdown | DW | 03.08.2022. Abgerufen am 15. Oktober 2022 (britisches Englisch).
- ↑ Wolfgang Pomrehn: Der Ölmulti Royal Dutch/Shell sorgt mit seiner rücksichtslosen Politik in Nigeria erneut für Schlagzeilen. In: ag-friedensforschung.de. AG Friedensforschung, abgerufen am 24. Juni 2016.
- ↑ Nigeria’s Illegal Oil Refineries: What to Know About How They’re Harming People & Planet. Abgerufen am 15. Oktober 2022 (englisch).
- ↑ John Vidal: Nigeria’s agony dwarfs the Gulf oil spill. The US and Europe ignore it. The Guardian, 30. Mai 2010
- ↑ Nigeria's illegal oil refineries: Dirty, dangerous, lucrative. In: BBC News. 26. April 2022 (bbc.com [abgerufen am 10. Oktober 2022]).
- ↑ Alexander Onukwue: Nigeria’s illegal oil refineries keep killing people. 25. April 2022, abgerufen am 10. Oktober 2022 (englisch).
- ↑ Quelle: UN, Zahlen für 2030 und 2050 sind Prognosen
- ↑ a b c d e f World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
- ↑ a b c d World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 22. Juli 2017.
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