Komplikation

Als Komplikation bezeichnet man in der Medizin eine unerwünschte Folge einer Krankheit, eines Unfalls, eines Eingriffs oder eines Medikaments, die nicht im engeren Sinn zum Krankheitsbild gehört.

Komplikationen machen meist eine Therapie oder Änderung der Therapie erforderlich. Von einer schweren Komplikation spricht man, wenn für die Therapie ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist oder verlängert werden muss, oder wenn in ihrer Folge der Tod eintritt.

Bekanntermaßen häufigen oder gefährlichen Komplikationen tritt man oft mit Präventivmaßnahmen entgegen.

Ein Beispiel für eine Komplikation ist eine tiefe Venenthrombose nach einer Operation. Die Thrombose kann ihrerseits durch eine Lungenembolie kompliziert werden. Zur Prävention eignen sich die frühe Mobilisierung, subkutan verabreichte Heparinpräparate und enganliegende Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe.

In manchen Situationen kann eine Komplikation nicht von einer Nebenwirkung unterschieden werden. So kann als Folge der gerinnungshemmenden Therapie bei Thrombose eine Blutung auftreten, die dann als Komplikation des Krankheitsbildes oder als Nebenwirkung der medikamentösen Behandlung aufgefasst werden kann.

Risiken für den Operateur

Im Allgemeinen versteht man unter Komplikation etwas, was den Erkrankten betrifft. Es kann jedoch auch beim operierenden Arzt zu Komplikationen während des Eingriffes kommen, insbesondere, wenn nicht unbeträchtliche Kraft aufgewendet werden muss. Beim Einbau einer künstlichen Hüfte hörte ein britischer Operateur ein Knacken. In der Annahme, durch den Einbau der Hüftendoprothese sei es zu einem Riss im Oberschenkelknochen gekommen, weil die verwendete Prothese zu groß sei, wechselte er auf ein kleineres Modell. Die postoperativen Röntgenaufnahmen waren aber einwandfrei; an der geschwollenen Hand des Operateurs fand sich aber ein Knochenbruch im III. Mittelhandknochen als Ursache für das gehörte Knackgeräusch.[2]

“Orthopaedic surgery requires not only brute force and ignorance but brute force, ignorance, and perception of pain.”

I. J. Brenkel

Einzelnachweise

  1. Gisela C. Fischer, Eberhard Hesse, Adalbert Keseberg, Thomas Lichte, Heinz-Peter Romberg (Hrsg.): Komplikationen in der Hausarztpraxis. Erkennen – Handeln – Vermeiden. Springer, Wien u. a. 2004, ISBN 3-211-83872-4, S. 13.
  2. I. J. Brenkel, M. Pearse, P. J. Gregg: A „cracking“ complication of hemiarthroplasty of the hip. In: British Medical Journal. Band 293, Nr. 6562, 1986, S. 1648, doi:10.1136/bmj.293.6562.1648.