Fachwerkschwelle
Fachwerkschwellen sind die waagerecht liegenden Holzbalken in Fachwerkkonstruktionen, die im Gegensatz zu Riegeln durchlaufen und auf denen die gesamte Fachwerkwand mit ihren Ständern, Streben und Bändern aufsitzt. Den oberen Abschluss bildet das Rähm, darauf liegen die Balkenköpfe der Deckenbalken und auf den Deckenbalken folgt wieder die nächste Schwelle.
Die Schwelle direkt auf der Grundmauer bzw. dem Fundament heißt Grundschwelle. Die in den oberen Stockwerken auf den Deckenbalken liegenden Schwellen sind die Stock- oder Saumschwellen. Auf den Deckenbalken lagern die Fußschwellen. Das entsprechende Bauteil im Dachstuhl ist die Fußpfette. Wenn die Schwelle bzw. die Pfette auf einer massiven Wand aufliegt, wird sie gelegentlich auch als Mauerlatte bezeichnet.
Saumschwelle
Die Saumschwelle ist im Fachwerkbau die Bezeichnung für einen waagerecht verlaufenden Balken, der parallel zum Rähm verläuft und einen Abstand zu diesen hat. Der Abstand ist durch die Stärke der Deckenbalken bestimmt. Zwischen Rähm und Saumschwelle[1] erfolgt vorwiegend die Ausmauerung mit einem Läuferverband.
Typische Schäden
Die Grundschwellen sind oft die am stärksten gefährdeten Holzbalken eines Fachwerkhauses, da sie bei älteren Bauten oft ohne darunter liegende Abdichtung direkt auf einem wechselnd feuchten Fundament liegen. Fundamentvorsprünge unterhalb der Schwelle können zudem eine Stauung des an der Fassade abfließenden Niederschlagswassers an der Schwelle bewirken, durch Geländeerhöhungen oder zu niedrige Bauweise können die Schwellen außerdem durch Spritzwasser belastet sein, dichte Anstriche behindern die Austrocknung. Die Holzschädigung der Schwelle geschieht zunächst im nicht sichtbaren unteren Bereich, wo die Schwelle auf dem Fundament aufliegt, und schreitet dann im Inneren fort, während die Außenseiten meist noch lange Zeit keine sichtbaren Schäden aufweisen. Eine so geschädigte Schwelle muss vollständig oder in ihren geschädigten Bereichen ersetzt werden. Dafür ist eine Abstützung des gesamten Gebäudes erforderlich. Die neue Schwelle sollte gegen stauendes Wasser geschützt eingebaut werden und eine Verdunstung anfallenden Wassers zu beiden Seiten ermöglichen.
Literatur
- ↑ Tabellenbuch für das Bau- und Holzgewerbe, Ausgabe B, Wilhelm Friedrich, Fachbuchverlag GmbH Leipzig, 1951
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