Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg

Braunschweig Hbf–Bad Harzburg
Bahnkörper in Wolfenbüttel, 2021
Bahnstrecke 1901 (Braunschweig–Bad Harzburg)
Streckennummer (DB): 1901
Kursbuchstrecke (DB): 353
Streckenlänge: 47 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Zugbeeinflussung: PZB
Zweigleisigkeit: Braunschweig–Vienenburg
(ehemals durchgehend)
Legende
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von Magdeburg
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von Wieren
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Braunschweig Rbf
BSicon BHF-L.svgBSicon BHF-R.svgBSicon STR.svg
0,0 Braunschweig Hbf
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Oker
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vom/zum alten Braunschweiger Bahnhof
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nach Hannover
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A 39
4,2 Rüningen Awanst
6,0 Leiferde (Braunschweig)
(ehem. Bf, PV bis 1974, Wiedereröffnung geplant)
nach Salzgitter-Bad
A 36
11,1 ehem. von Groß Gleidingen
12,1 Wolfenbüttel Hp
12,3 Wolfenbüttel
nach Oschersleben
Oker
Altenau
17,3 Hedwigsburg
19,8 Bornum-Dorstadt
Ilse
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ehem. von Jerxheim
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23,7 Börßum (ehem. Bf)
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(ehem. Verbindung)
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nach Kreiensen
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ehem. nach Osterwieck
B 82
Industriegleis: Zuckerfabrik Schladen
28,1 Schladen (Harz)
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Neutrassierung 1924
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Oker
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Ecker
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Ecker
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A 36
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von Ilsenburg und ehem. von Halle
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Vienenburg Rbf
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Radau
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ehem. nach Langelsheim
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B 241
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Neutrassierung 1924
39,5 Vienenburg
B 241
nach Goslar
B 6
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Radau
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Westerode, Mathildenhütte
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von Oker
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Bündheim, Westeroder Straße 228 m
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ehem. von Wernigerode
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Radau
47,2 Bad Harzburg

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg ist eine 47 Kilometer lange nicht elektrifizierte Hauptbahn (BraunschweigVienenburg) und Nebenbahn (Vienenburg–Bad Harzburg) der DB Netz AG im nördlichen Vorland des Harzes.

Geschichte

Der am 1. Dezember 1838 eröffnete Abschnitt von Braunschweig nach Wolfenbüttel war die erste staatliche Eisenbahnstrecke in Deutschland, sie verband die beiden wichtigsten Städte im damaligen Herzogtum. Sie wurde am 22. August 1840 zunächst über Börßum ins hannöversche Schladen und am 31. Oktober 1841 über Vienenburg in das heutige Bad Harzburg (damals „Neustadt“) verlängert. Der Steigungsabschnitt Vienenburg–Bad Harzburg wurde bis 8. November 1843 als Pferdeeisenbahn betrieben. Die Strecke an den Harz war die erste von mehreren in Braunschweig erwünschten Strecken, die gegenüber Hannover durchgesetzt werden konnte.

1843 konnte die Verbindung Wolfenbüttel–Oschersleben eröffnet werden, die zusammen mit der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn einen Anschluss bis Berlin darstellte. Nachdem 1844 auch die Bahnstrecke Braunschweig–Hannover in Betrieb genommen war, lief der Ost-West-Verkehr Berlin–Hannover über Wolfenbüttel, ab 1847 (Eröffnung der Bahnstrecke Hannover–Minden) bis in das Ruhrgebiet. Das änderte sich erst mit der Fertigstellung der Bahnstrecke Berlin–Lehrte 1871. 1856 folgte mit der Braunschweigischen Südbahn von Börßum nach Kreiensen eine Verbindung in Richtung Kassel (Hannöversche Südbahn) und Frankfurt am Main (Main-Weser-Bahn).

1866 wurde die Zweigstrecke Vienenburg–Goslar, die erste Bahnanbindung in die damals hannöversche Stadt, angeschlossen.

Am 1. Mai 1924 wurde die Strecke nördlich von Vienenburg ab der Blockstelle Wiedelah verlegt, um sie an den damaligen Rangierbahnhof Vienenburg anzuschließen. Der Güterverkehr verkehrte über die neue, Personenzüge über die alte Strecke. Nachdem 1926 die Okerbrücke auf der alten Strecke durch Hochwasser zerstört worden war, nahmen auch die Personenzüge den Weg über die neue Strecke und fuhren über die Personenzuggleise südlich des Güterbahnhofes zum Personenbahnhof.[3]

Für die Strecke von Braunschweig nach Bad Harzburg bzw. Goslar gab es konkrete Planungen zur Einbindung in das Streckennetz der geplanten RegioStadtBahn Braunschweig. Dazu sollten einige Bahnhöfe bzw. Haltepunkte neu gebaut und die Anzahl der Züge auf diesem Streckenabschnitt gemäß dem dichteren Zugfolgetakt der RegioStadtBahn erhöht werden. Die geplante Linie sollte mit Dieselhybrid-Stadtbahnen bis nach Uelzen verkehren und in Braunschweig über Stadtbahngleise durch die Innenstadt fahren. Das gesamte Vorhaben sollte ursprünglich bis 2014 realisiert werden. Im Jahr 2010 scheiterte das Projekt, da durch deutlich gestiegene Fahrzeugbeschaffungskosten die Wirtschaftlichkeit des Konzeptes nicht mehr gegeben war. Um die Attraktivität der Linien auch ohne Stadtbahn zu steigern, verfolgt der Regionalverband Großraum Braunschweig die Realisierung des „Regionalbahnkonzepts 2014+“. Dieses sieht neue Fahrzeuge und ein Flügelzugkonzept im Bahnhof Vienenburg für die Regionalbahn-Linie Braunschweig–Vienenburg–Bad Harzburg/Goslar vor.[4][5]

Die Stationen Rüningen und Leiferde (Ost) sollen wieder für den Halt von Personenzügen ausgebaut werden. Dies wurde am 28. März 2019 zwischen Land Niedersachsen, RGB und DB vereinbart.[6]

Betrieb

Die Strecke dient heute überwiegend dem Regionalverkehr, der eher schwache Güterverkehr, der überwiegend von der Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg kommt, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Im Fahrplan 2011 wurde die Strecke von den Regionalbahnen Braunschweig–Bad Harzburg und Braunschweig–Goslar jeweils zweistündlich befahren, so dass sich nördlich von Vienenburg annähernd ein Stundentakt ergab. Planmäßig wurden Dieseltriebwagen der Baureihe 628 in Einzel- oder Doppeltraktion eingesetzt. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 betreibt die in Soltau ansässige Eisenbahngesellschaft erixx die Linien nach gewonnener Ausschreibung mit Triebwagen vom Typ Lint 54, aus dem Fahrzeugpool der LNVG. Bereits mit der Betriebsaufnahme sollten die beiden Linien im Rahmen eines Flügelzugkonzeptes in Vienenburg vereinigt bzw. getrennt werden.[7] Die Fertigstellung der notwendigen Infrastruktur im Bahnhof Vienenburg verzögerte sich allerdings, sodass die Linien erst seit dem 12. Juni 2016 stündlich von Braunschweig nach Goslar und Bad Harzburg fahren konnten.[8] Zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel kommen Züge der Relation Braunschweig–Wolfenbüttel–Schöppenstedt hinzu. Die gesamte Strecke gehört zum Verbundtarif Region Braunschweig.

Die Bahnstrecke ist nicht elektrifiziert und nördlich von Vienenburg zweigleisig. Sie gehört zum „Harz-Weser-Netz“ und soll zukünftig von einem elektronischen Stellwerk in Göttingen ferngesteuert werden. Hierbei soll zwischen Leiferde und Vienenburg ein Gleiswechselbetrieb eingerichtet werden. Der Regionalverband Großraum Braunschweig fordert zusätzlich die Umwandlung von Haltepunkten in Bahnhöfe, um die betriebliche Flexibilität zu erhöhen.[9]

Bildergalerie

Literatur

  • Die Eisenbahnen von Magdeburg nach Braunschweig und Halberstadt und von Braunschweig nach Harzburg. In: Illustrirte Zeitung. Nr. 13. J. J. Weber, Leipzig 23. September 1843, S. 196–197 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Josef Högemann: Eisenbahnen im Harz. In: Die Staatsbahnstrecken. Band 1. Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-43-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Michael Bahls: Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn. Kenning, Nordhorn 2006, ISBN 3-927587-77-X, S. 254
  4. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: ZGB Pressemitteilung zu den Angebotsverbesserungen)
  5. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: ZGB, Regionalbahnkonzept 2014+)
  6. Reaktivierung von Stationen. Abgerufen am 30. März 2019.
  7. Archivierte Kopie (Memento vom 13. November 2013 im Internet Archive)
  8. regionalGoslar.de, Kein Umsteigen mehr: Neue Direktverbindung für die Region, 9. Juni 2016
  9. Regionalverband Großraum Braunschweig, Ausschuss für Regionalverkehr, TOP 2: Nahverkehrsplan für den Großraum Braunschweig - Entwurf, 24. April 2019, S. 151